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Arzneimittel und Therapie
Checkliste für Diabetiker auf Reisen
Vor der Reise
- Es sollte frühzeitig in Erfahrung gebracht werden, ob die benötigten Medikamente im Urlaubsland verfügbar sind und unter welcher Bezeichnung. Diese Informationen sind beim Auswärtigen Amt erhältlich.
- Auch sollte man sich über die medizinische Versorgung im Urlaubsland informieren. Wird die deutsche Krankenversicherungskarte anerkannt oder schließt die Private Krankenversicherung eine Behandlung im Ausland mit ein?
- Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) empfiehlt, circa den zwei- bis dreifachen Bedarf an Insulin, Pens, Pumpenzubehör, Nadeln, Teststreifen und Medikamenten auf die Reise mitzunehmen.
- Außerdem sollte ein mehrsprachiger Diabetikerausweis im Gepäck sein, in dem alle notwendigen Medikamente aufgelistet sind. Das erspart Ärger beim Zoll.
- Um bei Flugreisen Spritzen und Nadeln im Handgepäck mitführen zu dürfen, sollte der behandelnde Arzt attestieren, dass dies notwendig ist.
Auf der Reise
- Traubenzucker oder die Glucagonspritze gehören ins Handgepäck, damit sie bei Unterzuckerung schnell griffbereit sind.
- Unterwegs in Bus, Bahn oder Flugzeug empfiehlt es sich, regelmäßig den Blutzucker zu messen (ca. alle drei Stunden) und regelmäßig zu trinken.
- Bei hoher Außentemperatur sollten Insulin und Glucagon in einer geeigneten Isoliertasche transportiert werden. Beides sollte nicht über 40°C aufbewahrt werden. Insulin kann seine Wirksamkeit verlieren, bei Glucagon verkürzt sich die Haltbarkeit. Und auch Teststreifen und Blutzuckermessgeräte sowie andere Medikamente sollten nicht über einen längeren Zeitraum hohen Temperaturen oder direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Das gilt nicht nur für die Reise, sondern auch am Urlaubsort. Angebrochenes Insulin ist bei Zimmertemperatur vier Wochen haltbar.
- Bei weiteren Reisen Richtung Osten verkürzt sich der Tag. Die Dosis des abendlichen Misch- oder Langzeitinsulins kann am Reisetag leicht reduziert werden, da die Injektionszeiten etwas näher zusammenrücken. Als Faustregel gilt: Pro Zeitzone kann die Insulinmenge um ein 24stel reduziert werden. Bei sechs Zeitzonen müsste also die normale Insulinmenge um ein Viertel reduziert werden.
- Bei Reisen nach Westen wird der Tag länger. Reisenden mit insulinpflichtigem Diabetes empfiehlt die DDG, die Zeit bis zum Abendessen oder Schlafengehen mit zusätzlichen Mahlzeiten zu überbrücken.
- Typ-2-Diabetiker, deren Diabetes ausschließlich oral therapiert wird, klären am besten mit ihrem Diabetologen, wie sie ihre Medikation der Zeit am Urlaubsort anpassen können.
Am Urlaubsort
- Das Klima beeinflusst den Stoffwechsel. Insulin wirkt bei Hitze und Sonneneinstrahlung schneller. Es muss noch mehr als sonst auf Anzeichen einer Hypoglykämie geachtet werden. Nach dem Essen hingegen steigt der Blutzucker stärker an. Die DDG rät, am ersten Abend vor dem Zubettgehen den Blutzucker unbedingt zu messen. Während der ersten Nacht am Urlaubsort ist die Hypoglykämie-Gefahr am größten.
QuelleDeutsche Diabetes Gesellschaft
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