DAZ aktuell

Importquote oft übererfüllt

APOkix-Umfrage zu importierten Rx-Arzneimitteln

BERLIN (ks) | Rund jedes 20. abgegebene Rx-Arzneimittel ist ein Import. Die Abgabe dieser Importarzneimittel ist für die meisten Apotheken eine lästige Pflicht. Dennoch erfüllen sie diese zumeist mehr als gewissenhaft. Dies zeigt das Ergebnis der aktuellen Monatsfrage des Apothekenkonjunkturindex (APOkix) des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH Köln).

Der Rahmenvertrag nach § 129 SGB V verpflichtet Apotheken, eine Importquote zu erfüllen und so das Gesundheitswesen zu entlasten. Importierte Originalpräparate sind in einigen Ländern preiswerter – das soll genutzt werden. Decken Apotheken nicht fünf Prozent des importfähigen Anteils ihres Fertigarzneimittelumsatzes mit Importen, drohen Retaxationen seitens der Krankenkassen. Doch einen solchen Malus müssen nur wenige Apotheken fürchten. Im Gegenteil. Von den im August befragten 278 Apothekeninhaberinnen und -inhabern erklärten über 60 Prozent, sie übertreffen die verlangte Importquote und erwirtschaften entsprechende Guthaben. Finanziell haben sie davon wenig: Ausgezahlt werden die Guthaben nicht. Sie dienen als Puffer für Zeiten, in denen sie die Importvorgaben nicht einhalten – wenn diese denn kommen. Im Mittel weisen die am APOkix teilnehmenden Apotheken aktuell ein Guthaben von jeweils rund 3000 Euro auf. Hochgerechnet auf die knapp 21.000 Apotheken in Deutschland entspricht dies einem Betrag von 63 Millionen Euro.

Zugleich ist die überwiegende Zahl der Apothekenleiter wenig glücklich mit den Importregelungen. So stimmen 90 Prozent der Aussage zu, die Abgabe von Importarzneimitteln sei für die Verbraucher oft mit Irritationen verbunden und erfordere daher umfassende Aufklärung. Gute 80 Prozent sehen auch die Akzeptanz von Importarzneimitteln bei den Verbrauchern oftmals nicht gegeben. Knapp 28 Prozent der Apothekerinnen und Apotheker bemängeln, dass Reimporte häufig eine fehlerhafte Kennzeichnung und fehlende oder falsche Gebrauchsinformationen aufweisen. Ein weiteres Manko: Rund 75 Prozent der Befragten weisen darauf hin, dass die Beschaffung von Importarzneimitteln häufiger mit Problemen und Lieferverzögerungen verbunden sei. Zudem sei es durch die Rabattverträge komplizierter geworden, zu entscheiden, wann ein Importarzneimittel abgegeben werden dürfe und wann nicht. Für 68 Prozent steht fest, dass Importarzneimittel für ihre Apotheke einen erheblichen Mehraufwand in der Bestellung und Dokumentation bedeuten. Lediglich 27 Prozent der Befragten halten die gesetzlichen Regelungen zu Importarzneimitteln für ausreichend, um die Arzneimittelsicherheit zu gewährleisten. 

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