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Prisma
RT-PCR-Test für Influenzaviren
Grippale Infekte besser erkennen
Molekularbiologen um Aimee Zaas an der Duke University in Durham, North Carolina identifizierten 30 Gene, die beim Menschen nach einer Infektion mit Influenzaviren aufgrund der immunologischen Reaktion aktiviert werden. Nachdem sie Probanden mit den Influenza-A-Virusstämmen H3N2/Wisconsin oder H1N1/Brisbane infiziert hatten, entnahmen sie ihnen Blutproben und vermehrten die im Zuge der Genexpression synthetisierte RNA dieser Gene durch eine Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR). Dadurch konnten sie die Virusinfektionen bei 100% bzw. 87% der Probanden in den beiden Gruppen nachweisen. Anschließend entnahmen die Forscher Patienten in einer Notfallambulanz Blutproben, um sie mit dem RT-PCR-Test zu untersuchen. Hier zeigte der Test eine Spezifität von 94 Prozent und eine Sensitivität von 89 Prozent, d.h. bei 94 Prozent der Patienten mit einem viralen Infekt war das Testergebnis positiv, und bei 89 Prozent der positiven Ergebnisse war das Ergebnis korrekt, während elf Prozent falsch-positiv waren. Ein Nachteil des Tests besteht darin, dass er erst etwa zwölf Stunden nach der Probenahme das Ergebnis liefert; hier liegt noch ein großes Optimierungspotenzial.
Eine bessere Diagnostik der viralen Erkältungskrankheiten ist wünschenswert, um den Fehlgebrauch von Antibiotika und in dessen Folge die Entstehung von Antibiotikaresistenzen zu reduzieren. Bereits während der kommenden Grippesaison soll der neue RT-PCR-Test in einer kleinen klinischen Studie getestet werden. Es ist allerdings noch nicht abzusehen, wie lange er noch weiterentwickelt und geprüft werden muss, bevor er zugelassen werden kann und auf den Markt kommt.
Quelle: Zaas AK, et al. A Host-Based RT-PCR Gene Expression Signature to Identify Acute Respiratory Viral Infection. Sci Transl Med 2013; 5: 203ra126.
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