Wirtschaft

Bayer investiert

500 Millionen Euro und 500 neue Jobs für Produktion

BERLIN (jz) | Bayer will die Produktion seiner Blutermittel ausbauen: Mehr als 500 Millionen Euro will das Unternehmen in weitere Produktionskapazitäten für seine Hämophilie-Entwicklungsprodukte stecken – an den deutschen Unternehmensstandorten Wuppertal und Leverkusen. Bis zum Jahr 2020 sollen so rund 500 neue Stellen geschaffen werden.

„Diese Investition ist eine der größten in der Geschichte des Teilkonzerns Bayer HealthCare und zeigt unser starkes Engagement im Bereich Hämophilie A“, erklärte Dr. Olivier Brandicourt, Vorstandsvorsitzender von Bayer HealthCare am vergangenen Dienstag.

Die Therapieoptionen, ein plasma-proteinfreier rekombinanter Faktor VIII und ein langwirksamer rekombinanter Faktor VIII, sind laut Bayer derzeit in Phase III der klinischen Prüfung. Das derzeitige Faktor VIII-Präparat zur Behandlung der Hämophilie A (Kogenate®) werde bislang ausschließlich im kalifornischen Berkeley in den USA hergestellt. Der Aufbau einer zusätzlichen Versorgungsquelle in Deutschland ebne nun den Weg für die Herstellung neuer Therapieoptionen bei Hämophilie und trage gleichzeitig der wachsenden weltweiten Nachfrage auf diesem Therapiegebiet Rechnung.

Die Herstellung der Hämophilie-Produkte ist sehr aufwendig. Sie erfolgt biotechnologisch mithilfe modifizierter Zellen, die humane Faktor VIII-Moleküle produzieren, erklärt Bayer. Das plasma-proteinfreie Entwicklungsprodukt – eine Weiterentwicklung von Kogenate® ohne jegliche Bestandteile menschlicher oder tierischer Herkunft – will das Unternehmen in den USA und Europa im zweiten Halbjahr 2014 zur Zulassung einreichen. Erste Markteinführungen sind für das vierte Quartal 2015 geplant. Die Zulassung für den langwirksamen rekombinanten Faktor VIII – der eine seltenere Anwendung ermöglicht – ist für das zweite Halbjahr 2015 angedacht.

Einen Rückschlag musste Bayer indes bei seinem Leberkrebs-Medikament Nexavar® (Sorafenib) verbuchen. Eine Phase-III-Studie habe den primären Endpunkt nicht erreicht, berichtete das Unternehmen ebenfalls am Dienstag. In der Studie wurde Sorafenib als ergänzende Therapie bei Patienten mit hepatozellulärem Karzinom, bei der alle erkennbaren Tumorteile entfernt worden waren, untersucht. „Obwohl wir vom Ausgang der Studie enttäuscht sind, wollen wir weiterhin das Potenzial von Sorafenib in allen Stadien von Leberkrebs untersuchen“, versicherte Dr. Jörg Möller, Leiter der Globalen Entwicklung von Bayer HealthCare. 

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