Wirtschaft

Sun übernimmt Ranbaxy

Größter indischer Pharmahersteller entsteht

BERLIN (az) | Der indische Generikahersteller Sun Pharmaceutical übernimmt seinen Konkurrenten Ranbaxy Laboratories für vier Milliarden US-Dollar (ca. 2,9 Mrd. Euro) in Aktien. Durch die Transaktion entsteht das größte Pharmaunternehmen Indiens.

In Indien werden mehr als 20 Prozent aller weltweit vertriebenen generischen Arzneimittel produziert. So nimmt der neue „Big Player“ Rang fünf der weltweiten Spezialgenerika-Produzenten ein, wie die beiden Firmen mitteilten.

Der neu entstehende Konzern wird in 65 Ländern tätig sein und 47 Herstellungsbetriebe in fünf Kontinenten unterhalten. Zusammen kommen die beiden Unternehmen nach eigenen Angaben auf einen Umsatz von 2,2 Milliarden US-Dollar (ca. 1,6 Mrd. Euro) in den USA und 900 Millionen US-Dollar (ca. 657 Mio. Euro) in Entwicklungsländern. Bevor der Kauf perfekt ist, müssen die zuständigen indischen Behörden und die Aktionäre zustimmen. Die Firmen hoffen, dass der Deal bis Ende 2014 vollzogen werden kann. Ranbaxy gehört mehrheitlich dem japanischen Konzern Daiichi Sankyo, der sich für die Übernahme aussprach.

Schwierigkeiten in den USA

Auf dem für beide Unternehmen wichtigen US-Markt lief es in letzter Zeit weder für Sun Pharma noch für Ranbaxy gut: Im Januar verbot die US-Arzneimittelbehörde FDA wegen Qualitätsproblemen den Verkauf aller Ranbaxy-Produkte aus der Produktionsanlage in Toansa, Indien. Im Mai letzten Jahres musste die US-Tochter von Ranbaxy 500 Millionen US-Dollar (365 Mio. Euro) Strafe für den Verkauf minderwertiger Medikamente bezahlen.

Sun Pharma darf seit März keine Produkte aus der indischen Fabrik in Karkhadi mehr in die USA exportieren. Das Unternehmen teilte den Investoren außerdem mit, es gebe eine Vorladung der US-Bundesstaatsanwaltschaft. Daiichi Sankyo werde Sun Pharma und Ranbaxy für alle dadurch entstehenden Kosten entschädigen, heißt es in der gemeinsamen Pressemeldung der beiden Unternehmen. 

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