Wirtschaft

Neue Rabattvertragsrunden

AOK: neue Verträge ab Oktober – DAK: neue Ausschreibungsrunde

BERLIN (ks) | Am 1. Oktober startete die 13. Tranche der AOK-Arzneimittelrabattverträge. Sie umfasst 57 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen und ersetzt die auslaufenden Tender acht und neun. Dazu kommen 13 Wirkstoffe, die erstmals ausgeschrieben wurden. Die aktuelle Rabattrunde betrifft unter anderem Metformin, Metoprolol und Olanzapin. Eine weitere große Ausschreibungsrunde hat derweil die DAK gestartet.

Die AOK-Gemeinschaft hat für die neue Rabattvertragsrunde Vereinbarungen mit 27 Pharmaunternehmen getroffen. Für 54 Fachlose wählte sie Exklusivverträge, bei drei Fachlosen setzte sie auf das Drei-Partner-Modell: bei Metformin, Metoprolol und Candesartan. Die Verträge haben eine zweijährige Laufzeit und decken laut Christopher Hermann, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, ein AOK-Umsatzvolumen von bundesweit zuletzt rund 1,1 Milliarden Euro ab.

Zum 1. Oktober 2014 wird die AOK-Gemeinschaft somit 259 generische Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen unter Rabattvertrag haben. Ihr jährliches Umsatzvolumen beziffert sie auf mehr als fünf Milliarden Euro. Der Kasse zufolge decken die Verträge der Tranchen zehn bis 13 rund zwei Drittel des Generikamarktes ab.

Rabattverträge „tragende Säule der Finanzierung“

Zum Start der neuen Tranche betont Hermann erneut die wirtschaftliche Bedeutung der Rabattverträge: „2013 hat allein die AOK-Gemeinschaft durch die Rabattverträge mehr als 1,3 Milliarden Euro erlöst. Die Einsparungen aller Krankenkassen zusammen haben im vergangenen Jahr die Drei-Milliarden-Grenze erreicht.“

Durch die bundesweiten Rabattverträge habe die AOK-Gemeinschaft seit 2007 bei gleichbleibend hoher Versorgungsqualität für ihre Versicherten mehr als 3,6 Milliarden Euro bei den Ausgaben für Arzneimittel einsparen können, so die AOK Baden-Württemberg weiter.

AOK-Chef Hermann lässt sich auch den Schwenk auf die gegenwärtige Diskussion um das neue Hepatitis-C-Medikament Sovaldi® und seine möglichen Nachfolger nicht nehmen: Schon die Preispolitik einzelner Pharmaunternehmen könne die gesetzliche Krankenversicherung in eine finanzielle Schieflage bringen. Umso unverzichtbarer seien die Arzneimittelrabattverträge als tragende Säule der dauerhaften GKV-Finanzierung, so der AOK-Chef.

DAK schreibt groß aus

Die DAK-Gesundheit hat derweil eine umfassende Ausschreibung gestartet: Für 177 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen will sie Rabattverträge abschließen. Dabei sollen bei 117 Losen jeweils drei Hersteller zum Zug kommen, für die übrigen Lose sind Exklusivverträge geplant.

Der Startzeitpunkt der Verträge wird nicht einheitlich sein, auch ein verbindlicher Starttermin ist nicht vorgegeben. In der Ausschreibung heißt es, die Verträge beginnen „frühestens vier Monate nach Zuschlagserteilung“. Sodann sind die Lose in unterschiedliche Start- und Laufzeitgruppen aufgeteilt. Manche Verträge sollen voraussichtlich am 1. Mai beginnen, manche am 1. Juni und weitere am 1. Juli 2015.

Einige der Verträge mit mehreren Unternehmern haben eine Laufzeit von anderthalb Jahren (32 Lose), andere von zwei Jahren (49 Lose) und wieder andere sogar von 37 Monaten (36 Lose). Die Exklusivverträge sollen alle vom 1. Juli 2015 bis zum 30. April 2018 laufen. Für alle Lose besteht eine Verlängerungsoption für die Auftraggeberin von bis zu sechs Monaten.

Pharmazeutische Unternehmen und Bietergemeinschaften können nun bis zum 7. November 2014, 12 Uhr, ihre Angebote abgeben. 

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