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- DAZ 1-2/2014
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Adexa-Info
Liebe Leserin, lieber Leser!
Das neue Jahr ist schon einige Tage alt – wir möchten Ihnen an dieser Stelle vor allem Gesundheit sowie Sicherheit, Freude und Zufriedenheit bei Ihrer Arbeit wünschen.
Als Gewerkschaft werden wir uns auch 2014 mit Kraft und Energie unserer Kernaufgabe widmen: dem Abschluss von Tarifverträgen. Zurzeit wird über einen neuen Gehaltstarifvertrag für Nordrhein verhandelt. Neben Steigerungen für alle Berufs- und Berufsjahresgruppen sind insbesondere auch deutliche Erhöhungen der Ausbildungsvergütungen für Pharmazeuten im Praktikum (PhiP), PTA-Praktikanten und PKA-Azubis erforderlich, auch um den Anschluss ans restliche Bundesgebiet nicht zu verlieren. Investitionen in gut qualifizierten und motivierten Nachwuchs sind für die Zukunft der öffentlichen Apotheken unerlässlich. Sie brauchen junge Kolleginnen und Kollegen. Und wir müssen gemeinsam mit den Arbeitgebern in Nordrhein dafür Sorge tragen, dass sie nicht nach Westfalen-Lippe oder Hessen oder in besser bezahlte pharmazeutische Berufsfelder abwandern – oder von vornherein einen anderen Beruf ergreifen. Schulabgänger sind hier sehr pragmatisch und gut informiert.
Außerdem gibt es von ADEXA zahlreiche Verbesserungsvorschläge für den vom Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) gekündigten Bundesrahmentarifvertrag. Auch hier gilt: Die Apotheken befinden sich in einem wachsenden Wettbewerb mit anderen Gesundheitsbereichen, in einem Wettlauf um junge Leute, die in einer der Zukunftsbranchen für den Patienten, den Menschen tätig sein wollen. Mit den tariflichen Arbeitsbedingungen setzen die Apotheken Signale, was ihnen qualifizierte Mitarbeiter wert sind. Denn gute Fachkräfte haben zunehmend die Wahl, gerade wenn sie flexibel sind. Die von der Standespolitik wie ein Mantra vor sich hergetragene „Familienfreundlichkeit“ der Apothekenberufe ist da nur eines von mehreren Argumenten, das zudem über vermehrte Teilzeitmöglichkeiten meist nicht hinausgeht. Familienfreundlichkeit heißt auch, dass man seine Familie ernähren können muss, egal ob Frau oder Mann, Approbierte/r, PTA oder PKA.
Spannend wird in diesem Jahr mit Sicherheit der Prozess der Leitbildentwicklung, an dem sich alle angestellten Apothekerinnen und Apotheker unbedingt beteiligen sollten. Es geht um Ihre Arbeit, Ihre Zukunft! So wie sich die Apothekerschaft nach außen präsentiert, wird sie das Bild von Ärzten und anderen Akteuren im Gesundheitswesen, von Politik und Medien beeinflussen. Unsere Fachgruppe ApothekerInnen ist aktiv und wird Sie hier in der DAZ und über unseren Newsletter und die Website weiter über Termine und Beteiligungsformen informieren.
Wie wir uns als öffentliche Apotheke für die Zukunft rüsten und darstellen, wird auch unseren neuen Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) interessieren, der – vielleicht zum Glück? – als Neuling in einem komplizierten Politikfeld gilt, aber als gut vernetzt und kompetent in Verhandlungen, fair und sozial wie ethisch engagiert. Nach der Wahl wurde er in der Presse zitiert, ihm liege der gesellschaftliche Zusammenhalt am Herzen. Im Gesundheitswesen müsse die Humanität betont werden. Entscheidend sei, wie wir mit unseren Kranken und Pflegebedürftigen umgingen, so Gröhe. Wenn dazu auch ein Fokus auf die Arbeitsbedingungen der im Gesundheitswesen Beschäftigten kommt, kann man der kommenden Legislaturperiode gespannt entgegenblicken. ADEXA wird natürlich auch zur neuen Mannschaft im Ministerium den Kontakt suchen und die Interessen der Apothekenangestellten vorbringen. Ein erster E-Mail-Kontakt hat bereits stattgefunden.
2014 ist außerdem das Jahr, in dem die Apothekengewerkschaft ihr 60-jähriges Jubiläum begeht. Im März 1954 wurde der erste Bundesrahmentarifvertrag der Nachkriegszeit abgeschlossen und am 21. Juli der „Bundesverband der Angestellten in öffentlichen Apotheken“ (BVA) gegründet. Vor zehn Jahren änderte der BVA seinen Namen in ADEXA – Die Apothekengewerkschaft. Die (nicht nur) tariflichen Errungenschaften der hinter uns liegenden sechs Jahrzehnte für die Angestellten sind ein Grund, unseren vierten Erlebnis- und Gewerkschaftstag am 5. Juli in Hamburg mit einer Feier zu verbinden. Dabei wollen wir unser Augenmerk auch auf die Herausforderungen der Zukunft legen. Merken Sie sich den Termin vor; über das Programm mit hochkarätiger Fortbildung und einem Festakt werden wir Sie demnächst informieren (siehe auch Spektrum Heft 1/14, S. 43). Wir freuen uns darauf, Sie in Hamburg oder schon vorher in Berlin auf der Interpharm zu begrüßen.
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