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Arzneimittel und Therapie
Neue Indikation für Omalizumab
Zusatztherapie bei chronischer spontaner Urtikaria
In der EU ist Omalizumab seit 2005 für die Behandlung des schweren persistierenden allergischen Asthmas bei Jugendlichen und Erwachsenen zugelassen. 2009 folgte die Zulassung für die Behandlung von Kindern ab sechs Jahren.
Die chronische spontane Urtikaria (csU) ist eine schwere Hauterkrankung, die sich in Form von Quaddeln und – bei etwa 40 bis 50% der Betroffenen – in Angioödemen äußert. Die Erkrankung tritt über einen Zeitraum von mehr als sechs Wochen auf und wirkt sich enorm auf die Lebensqualität der Betroffenen aus. In Deutschland leiden etwa 820.000 Menschen an chronischer Urtikaria. Bei etwa zwei Dritteln der Betroffenen lässt sich kein eindeutiger Auslöser identifizieren, sodass die Diagnose chronische spontane Urtikaria gestellt werden kann. Die Krankheit kann in jedem Alter auftreten, die meisten Patienten entwickeln jedoch zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr erstmals Symptome. Frauen sind doppelt so häufig von der Erkrankung betroffen wie Männer.
Symptomfreiheit ist oberstes Ziel
Das Therapieziel bei der Behandlung aller Urtikaria-Formen ist die vollständige Symptomfreiheit. Neben der Ursachenforschung sollte der Patient symptomatisch behandelt werden. Da viele Beschwerden Histamin-vermittelt sind, werden nicht sedierende H1-Antihistaminika der zweiten Generation als Standardtherapie empfohlen. Sprechen die Patienten innerhalb der ersten zwei Wochen nicht auf die Medikation an – dies geschieht etwa in der Hälfte aller Fälle –, sollte eine bis zu vierfache Erhöhung der zugelassenen Dosis getestet werden. Bestehen dann nach ein bis vier Wochen weiterhin Symptome, wird in der nächsten Stufe die zusätzliche Gabe von Montelukast, Ciclosporin oder Omalizumab empfohlen. Bei Exazerbation wird zudem die kurzfristige Einnahme von Cortison empfohlen. Omalizumab wird in einer Dosierung von 300 mg s.c. alle vier Wochen zusätzlich zur Antihistaminika-Therapie in Standarddosierung empfohlen.
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