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- DAZ 16/2014
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Prisma
Risikofaktor Mundwasser?
Richtige Zahnpflege ist umso wichtiger
Epidemiologen haben in neun Ländern Europas 1963 Patienten mit Mundhöhlen-, Rachen-, Kehlkopf- oder Speiseröhrenkrebs sowie ebenso viele gesunde Personen interviewt, um die Risikofaktoren für Krebserkrankungen im oberen Gastrointestinaltrakt herauszufinden (ARCAGE-Studie). Dabei zeigte sich, dass schlechte Mundgesundheit – unvollständiges Gebiss, Parodontose usw. – und schlechte Zahnpflege – zu seltenes Zähneputzen, keine Zahnsteinentfernung usw. – eigenständige Risikofaktoren für die genannten Krebsarten sind; vermutlich liegt das daran, dass sich Viren und Bakterien dadurch stärker in der Mundhöhle ausbreiten und durch die ständige Reizung der Schleimhaut eine maligne Entartung provozieren können. Viele Personen, die ihre sämtlichen Zähne durch Prothesen ersetzt haben, meinen fälschlich, sie brauchten nicht mehr zum Zahnarzt zu gehen, und erhöhen folglich ihr Krebsrisiko.
Die Studie zeigte weiterhin, dass eine übertriebene Mundpflege kontraproduktiv sein kann, denn unter den Personen, die mindestens dreimal täglich Mundwasser benutzt hatten, waren mehr als dreimal so viele Krebspatienten wie Gesunde. Der Erstautor Wolfgang Ahrens, Epidemiologe an der Universität Bremen, sieht den in vielen Mundwässern enthaltenen Alkohol als möglichen Übeltäter an; da die Fallzahlen aber insgesamt recht klein waren, ist für ihn der kausale Zusammenhang noch nicht bewiesen – es könnte sich auch um einen Zufall handeln.
Quelle: Ahrens W, et al. Oral health, dental care and mouthwash associated with upper aerodigestive tract cancer risk in Europe: The ARCAGE study. Oral Oncol, Epub 28.03.2014.
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