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Arzneimittel und Therapie
Letermovir bremst Cytomegalieviren
Erfolgreich in Phase-II-Studien
Infektionen mit dem menschlichen Cytomegalie-Virus (HCMV, humanes Herpes-Virus 5) sind für Gesunde in der Regel nicht gefährlich. Bei Patienten mit schweren Immunschwächen wie nach hämatopoetischen Stammzelltransplantationen, Aids oder bei Neugeborenen kann es zu schweren, lebensbedrohlichen Infektionen kommen. Die bisherigen Wirkstoffe greifen die DNA-Polymerase an, sie verhindern die Vervielfältigung der Virus-DNA, gehen aber mit erheblichen Nebenwirkungen wie Hemmung der Blutbildung oder Nierenfunktionsstörungen einher. Letermovir hat einen anderen Wirkmechanismus. Es hemmt die virale Terminase humaner Cytomegalie-Viren und verhindert bei der Virus-Replikation eine Verteilung der DNA auf die neu gebildeten Kapside. Daher werden keine Kreuzresistenzen mit bereits zugelassenen Wirkstoffen erwartet. Außerdem unterscheidet sich das anvisierte Virus-Enzym stark von humanen Enzymen, so dass Letermovir gut verträglich ist. In der Phase-II-Studie wurde bei 131 HCMV-positiven Patienten, die sich einer Knochenmarktransplantation unterziehen mussten, die Wirksamkeit von Letermovir hinsichtlich der Unterdrückung einer Virus-Reaktivierung oder neuerlichen Infektion im Vergleich zu Placebo untersucht. Die Teilnehmer erhielten prophylaktisch einmal täglich Letermovir oder Placebo über einen Zeitraum von zwölf Wochen nach Transplantation. Letermovir reduzierte dosisabhängig und signifikant das Risiko einer HCMV-Replikation in den transplantierten Patienten und wurde in allen verabreichten Dosierungen sehr gut vertragen.
Quelle
Chemaly RF et al. Letermovir for Cytomegalovirus Prophylaxis in Hematopoietic-Cell Transplantation; Roy F. NEJM 2014; 370: 19
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