DAZ aktuell

Erfolg für Genzyme in Großbritannien

NICE spricht sich für Erstattung von Lemtrada® aus

BERLIN (lue) | Sanofis Umgang mit dem Wirkstoff Alemtuzumab ist hierzulande höchst umstritten: Nachdem der Hersteller 2012 den Wirkstoff als Leukämie-Mittel MabCampath® vom Markt nahm, führte er Alemtuzumab wenig später über seine Tochter Genzyme als Arzneimittel gegen multiple Sklerose (Lemtrada®) wieder ein – mit weitaus höherem Preis. In Großbritannien konnte das Arzneimittel hingegen überzeugen. Das britische National Institute for Health and Care Excellence (NICE) hat jetzt die Kostenübernahme für Lemtrada® durch den nationalen Gesundheitsdienst NHS empfohlen.

In einem endgültigen Bewertungsbericht sei das NICE zu dem Schluss gekommen, dass Alemtuzumab „einem kosteneffizienten Einsatz von NHS-Mitteln für die MS-Behandlung“ entspreche, teilt Genzyme mit. Es empfehle daher, dass die Kosten für Alemtuzumab bei schubförmig remittierender multipler Sklerose mit aktiver Erkrankung über den National Health Service erstattet werden. Der Bewertungsbericht bildet die Grundlage für die endgültige Richtlinie zur Kostenübernahme.

Und auch in den USA wagt das Unternehmen einen erneuten Vorstoß, nachdem die FDA im vergangenen Jahr die Zulassung für Lemtrada® verwehrt hatte. Damals verlangte die Behörde weitere Information zum Nutzen des Medikaments. Genzyme legte nun zusätzliche Analysen und weitere Informationen „als konkrete Antwort auf Rückfragen“ vor. Die FDA hat die Wiedervorlage des Zulassungsantrags für Alemtuzumab zur Prüfung angenommen.

In Deutschland hingegen sorgt der Fall Alemtuzumab noch immer für Aufregung: Für die Marktrücknahme von MabCampath® und den erneuten Launch als weitaus teureres MS-Mittel hagelte es Kritik (siehe DAZ 2013, Nr. 42, S. 16). Auf Missfallen stößt vor allem der Umstand, dass bei Zulassungen neuer Arzneimittel mit älteren Wirkstoffen die frühe Nutzenbewertung entfällt. 

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