Aus den Ländern

Hilfswerke tauschen sich aus

Viele Entwicklungsprojekte in der Dritten Welt

Im Deutschen Institut für ärztliche Mission (Difäm) in Tübingen fand Ende Mai ein Treffen von Organisationen und Personen statt, die in der pharmazeutischen Entwicklungszusammenarbeit aktiv sind.

Prominenter Gast war Mirfin Mpundu, seit März 2014 Direktor des Ecumenical Pharmaceutical Network (EPN) in Nairobi, Kenia, der über die Arbeit des EPN und die strategische Ausrichtung für die nächste Zeit berichtete. Das EPN erstrebt die qualifizierte pharmazeutische Versorgung der Bevölkerung auch unter widrigen Umständen. Ziele dabei sind

  • der Zugang zu Arzneimitteln für möglichst viele Patienten,
  • ein rationaler Arzneimittelgebrauch,
  • die adäquate Versorgung von HIV/AIDS-Patienten,
  • die Ausbildung von pharmazeutischem Personal und
  • ein länderübergreifender Austausch von Informationen.

Die anderen Teilnehmer stellten jeweils einzelne aktuelle Projekten vor:

  • Apotheker helfen e.V. organisiert und begleitet den Aufbau einer Mutter-Kind-Station im Süden Senegals.
  • Apotheker ohne Grenzen e.V. leistet Unterstützung für die Gesundheitsversorgung der ländlichen Bevölkerung in Kenia, Uganda, Tansania und dem Süd-Sudan. Dabei geht es sowohl um die Versorgung mit Arzneimitteln als auch um die Schulung des pharmazeutischen Personals, die in Kooperation mit dem EPN erfolgt (s. S. 84).
  • Action medeor baut die Partnerschaft mit einer Zentralapotheke in Malawi aus, um dadurch auch die lokale Arzneimittelproduktion zu fördern.
  • Das Difäm versorgt seit fast zehn Jahren zahlreiche Länder mit „Minilabs“, die durch viele qualitative und semiquantitative Tests auf relativ einfache Weise Medikamentenfälschungen aufdecken können. Die entsprechende Schulung des Personals erfolgt vor Ort durch Apotheker Dr. Rüdiger Kilian. Zudem kooperiert das Difäm mit dem EPN bei der Vernetzung sogenannter Zentralapotheken, um die Verfügbarkeit essenzieller Arzneimittel (besonders in kindgerechten Darreichungsformen und Dosierungen) zu verbessern.

Das Treffen in Tübingen traf auf große Zustimmung bei den Teilnehmern und soll in einem Jahr wiederholt werden. 

Birger Fels, Tübingen

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