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Neue Länder aufgenommen

Bericht von der EPhEU-Generalversammlung in Hamburg

Der Europäische Verband der in öffentlichen Apotheken angestellten Apotheker (EPhEU) ist um drei neue Vertreter auf jetzt insgesamt neun Länder gewachsen. Der bisherige Vorstand wurde auf dem Meeting in Hamburg am 4. Juli wiedergewählt; Mark Koziol von der britischen Apothekergewerkschaft PDA ergänzt künftig das Executive Board als Beisitzer. Ein Hauptthema war der Austausch über die jeweiligen Fortbildungssysteme der acht Teilnehmerstaaten.

In ihrem Amt als Präsidentin der europäischen Interessenvertretung wurde Mag. pharm. Ulrike Mayer bestätigt. Sie repräsentiert den Verband Angestellter Apotheker Österreichs (VAAÖ). Vizepräsident bleibt auch in den kommenden zwei Jahren Dr. Serge Caillier von der französischen Apothekerkammer (Ordre National des Pharmaciens, Conseil Central - Sektion D). Als Generalsekretär wiedergewählt wurde Mag. Raimund Podroschko (VAAÖ) und als Schatzmeisterin Tanja Kratt, Zweite Vorsitzende von ADEXA. Beisitzerin ist erneut Katarina Fehir Šola aus Kroatien; neu gewählt wurde Mark Koziol von der 2003 gegründeten britischen PDA (The Pharmacists’ Defence Association).Nach den Rechenschaftsberichten beschloss die Versammlung unter anderem, eine Mitgliedschaft als „observer member“ bei der International Pharmaceutical Federation (FIP) zu beantragen.Als neue Mitglieder bei EPhEU wurden ein Vertreter aus Luxemburg (Association Luxembourgeoise des Pharmaciens Sans Officine) sowie zwei Einzelpersonen aus Rumänien und aus Ungarn (Hungarian Association of Private Pharmacists) aufgenommen.

Foto: ADEXA
EPhEU-Vertreter (v. l.) Olivier Moes (Luxemburg), Olga Grintsova (Ukraine), Katarina Fehir Šola (Kroatien), Andrea Vlasek und Raimund Podroschko (A), Barbara Neusetzer und Iris Borrmann (D), Serge Caillier (F), Gertraud Buresch (A), Philippe Floquet und Daniel Lefevre (F), Norbert Valecka und Ulrike Mayer (A), Laszlo Gyetvai (Ungarn), Tanja Kratt (D), Mark Koziol (UK).

Lebenslanges Lernen – Pflicht oder freiwillig?

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Fort- und Weiterbildung. Alle acht an dem Treffen teilnehmenden Länder stellten ihre Systeme dar. Hier zeigen sich gewaltige Unterschiede. Auf der einen Seite steht das freiwillige Punktesammeln – ohne negative Konsequenzen für „Nichtsammler“ – in Österreich und Deutschland. Auch in Luxemburg sind die in Kooperation mit Belgien stattfindenden Fortbildungsveranstaltungen freiwillig. Das andere Extrem bilden die Auflagen in Kroatien, Ungarn und der Ukraine, nach fünf bzw. sechs Jahren die Lizenz bzw. Registrierung als Apotheker zu erneuern, um den Beruf weiter ausüben zu können. Das ist mit teilweise einmonatigen Kursen verbunden – und gilt nicht etwa nur für selbstständige Apotheker, sondern auch für Angestellte! In Kroatien muss man beispielsweise 30 Punkte in sechs Jahren erwerben, also rund fünf pro Jahr. Ein dreitägiger Kongress kostet rund 600 Euro und bringt drei Punkte, wobei die Kosten von den angestellten Apothekern getragen werden müssen.

Weitere Infos zu EPhEU

Mehr über den europäischen Verband für angestellte Apotheker in öffentlichen Apotheken finden Sie unter www.adexa-online.de/Europa bzw. auf der EPhEU-Website www.eupheu.eu

Auch in Frankreich gibt es ein neues, zentrales und verbindliches System für die Gesundheitsberufe inklusive der Apotheker. Wer nicht erfolgreich teilnimmt, muss mit einem temporären Entzug der Arbeitserlaubnis rechnen. Im Vereinten Königreich müssen dagegen Apotheker jährlich neun Lernepisoden schriftlich bzw. online dokumentieren, die von unabhängigen Stellen bewertet werden. Ein Zyklus zur Revalidierung beträgt fünf Jahre, sprich 45 „learning episodes“.

Trotz dieser großen nationalen Unterschiede wurde deutlich: Es gibt Interessen und Wünsche, die die Angestellten in allen Ländern verbindet. Dazu gehört die Forderung, Fortbildung – insbesondere Pflichtveranstaltungen – nicht in der persönlichen Freizeit absolvieren zu müssen. Auch die Kosten sollten Mitarbeiter öffentlicher Apotheken nicht selbst übernehmen müssen – das gilt vor allem dann, wenn die erworbenen Kompetenzen nicht zu einer besseren Bezahlung führen. Eine Arbeitsgruppe wird sich weiter mit dem Thema befassen und eine Resolution formulieren.

Die nächste EPhEU-Vorstandssitzung wird am 28. Oktober 2014 in Paris stattfinden; dort werden auch Termin und Ort für die nächste Generalversammlung im Jahr 2015 beschlossen. 

Dr. Sigrid Joachimsthaler

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