Metformin als Lebensverlängerer

Der Pharmakoepidemiologe Craig Currie an der Universität Cardiff hat die Daten von etwa 180.000 Patienten ausgewertet, die beim Nationalen Gesundheitsdienst NHS in England gespeichert sind. Die Hälfte der Patienten war an Typ-2-Diabetes erkrankt, die anderen hatten andere Krankheiten, aber nicht zugleich Diabetes. Von den Diabetikern wiederum wurden 78.200 mit Metformin und 12.200 mit einem Sulfonylharnstoff behandelt (jeweils First-line-Therapie).

Currie verglich die Überlebenszeiten der Patienten in den drei Gruppen und stellte fest, dass die Metformin-Patienten am längsten lebten. Die Überlebenszeit der Nichtdiabetiker war um 15 Prozent geringer und diejenige der Sulfonylharnstoff-Patienten sogar um 38 Prozent. Er schloss daraus, dass Metformin den Sulfonylharnstoffen hoch überlegen ist und dass ein mit Metformin behandelter Diabetiker gesünder lebt als ein Durchschnittspatient, der an irgendeiner anderen Krankheit leidet.

Eine Grundlagenstudie hatte bereits früher ergeben, dass gesunde Mäuse, die Metformin erhielten, länger lebten als die Kontrolltiere. Zudem hatten In-vitro-Versuche gezeigt, dass Metformin den natürlichen Schutz vor oxidativem Stress verstärkt, wodurch sich insbesondere die Funktion der Mitochondrien verbesserte. Die Konsequenz dieser Erkenntnisse sollte eine Studie sein, die den Nutzen von Metformin bei gesunden Probanden testet.

Die von Currie durchgeführte Studie wurde von der Firma Bristol-Myers Squibb finanziell gefördert. 

Quelle: Currie CJ, Holden SE. Optimizing clinical outcomes resulting from glucose-lowering therapies in type 2 diabetes: increased confidence about the DPP-4 inhibitors and continued concerns regarding sulphonylureas and exogenous insulin. Diabetes Obes Metab 2014; 16:881–884