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Trends und Perspektiven für die Pharmazie
„Apotheke 2030“ war auch Thema bei der DPhG-Jahrestagung
Eröffnet wurde die DPhG-Jahrestagung von Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz in seiner Funktion als Vizepräsident der Goethe-Universität Frankfurt, die dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert. Er wartete mit der erfreulichen Nachricht auf, dass die Universität Frankfurt eine Stiftungsprofessur für Multimedikation und Polypharmazie einrichten wird, die an der Schnittstelle zwischen Medizin und Pharmazie angesiedelt sein soll.
DPhG-Präsident Prof. Dr. Dieter Steinhilber freute sich darüber, die Jahrestagung zusammen mit der Pharmaceutical Society of Japan (PSJ) durchführen zu können. Unter dem Titel „Trends and Perspectives in Pharmaceutical Sciences“ informierten japanische und deutsche Wissenschaftler über neueste Forschungsergebnisse aus dem gesamten Spektrum der pharmazeutischen Disziplinen. Die Eröffnungsvorträge hielten Prof. Dr. Peter Ruth, Pharmazeutisches Institut der Universität Tübingen, und Prof. Shinji Yamashita, College of Pharmacy, Osaka/Japan. Ruth berichtete über neue Forschungsergebnisse zu Calcium-aktivierten Kaliumkanälen und deren potenzielle Bedeutung für unterschiedliche Krankheiten. Yamashita beleuchtete die Rolle der universitären Forschung für die Entwicklung oraler Arzneiformen in Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie. Das DPhG-Symposium bot auch diesmal vielen Nachwuchswissenschaftlern ein Podium zur Präsentation ihrer Arbeiten, sei es in Form von Postern oder Kurzvorträgen.
Mit dem Projekt Pharmazie 2020 möchte die DPhG dazu beitragen, dass die Pharmazie als interdisziplinäres Wissenschaftsfach ihr Potenzial sowohl inner- als auch außeruniversitär besser ausschöpft. Auf der Website der DPhG sind die bisherigen Positionspapiere der Fachgruppen zur Entwicklung der Lehre veröffentlicht. Im Rahmen der DPhG-Jahrestagung wurde zunächst gemeinsam und dann in den Fachgruppen beraten, wie es in Sachen Pharmazie 2020 weitergehen soll. Diskutiert wurde, inwieweit das Perspektivpapier Apotheke 2030 und damit die Etablierung des Medikationsmanagements die Anforderungen an die Lehre beeinflussen wird. Immer wieder ist die Forderung zu hören, dass die Vermittlung der Fähigkeiten in Sachen Medikationsanalyse und Medikationsmanagement vorrangige Aufgabe der für den dritten Prüfungsabschnitt zuständigen Kammern sei. Die DPhG fordert hier schon seit Längerem eine Aktualisierung.
Die Bundesapothekerkammer arbeitet derzeit an einem Konzept. Ende November sollen entsprechende Empfehlungen im Rahmen der ABDA-Mitgliederversammlung verabschiedet werden. Dr. Berit Winter, zuständig für den Bereich Ausbildung in der BAK, informierte auf der DPhG-Tagung über den aktuellen Stand. Neben einer Neustrukturierung des begleitenden Unterrichts soll es einen Leitfaden für die praktische Ausbildung mit einem zeitlich und inhaltlich strukturierten Musterausbildungsplan für die Offizin geben, ergänzt um Arbeitsbögen zu verschiedenen Themen, die während des dritten Abschnitts zu bearbeiten sind. Diese Arbeitsbögen sollen auch die Basis für die Dritte Prüfung bieten und damit zu einer Vereinheitlichung der Prüfungsanforderungen führen. Die BAK hält die bundesweite Einführung akademischer Ausbildungsapotheken für wünschenswert. Hier dürfte sie aber auf Widerstand in verschiedenen Kammern stoßen.
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