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Arzneimittel und Therapie
Schützt Sport vor Glaukom?
Herz-Kreislauf-Risikofaktoren schaden auch den Augen
Eine Fallstudie aus Taiwan mit mehr als 76.000 Glaukom-Patienten hatte gezeigt, dass jeder zweite von ihnen unter Bluthochdruck und jeder dritte an einem erhöhten Blutfettspiegel oder Diabetes litt. Zwar bedeutet dies nicht automatisch, dass derartige Risikofaktoren ein Glaukom zur Folge haben. Dennoch sollten Betroffene wachsam sein und beim Zusammentreffen von Bluthochdruck, hohen Cholesterol-Werten und Übergewicht möglichst ab dem 40. Lebensjahr zur Vorsorgeuntersuchung gehen.
Als Ursache für den Zusammenhang wird angenommen, dass diese Risikofaktoren auch an den Blutgefäßen, die den Sehnerv und die Netzhaut versorgen, Schäden hervorrufen, die zu einer endothelialen Dysregulation führen können. Als Folge steigt der Augeninnendruck, der bisher als einziger bekannter Risikofaktor für ein Glaukom galt. Allerdings kann sich dieses auch unterhalb des Grenzwertes, das heißt im Bereich 13 bis 21 mmHg, entwickeln.
Auch Schlaf-Apnoe könnte ein Risikofaktor sein – jeder zweite schnarchende Glaukom-Patient leidet am Schlaf-Apnoe-Syndrom. Hier scheint der Sauerstoffmangel, der bei den Atemstillständen entsteht, den Schaden zu setzen. Augenärzte sollten ihre Glaukom-Patienten deshalb fragen, ob sie schnarchen und tagsüber unter Müdigkeit leiden. Ein Schlaf-Apnoe-Syndrom sollte bei Glaukom-Patienten in jedem Fall mitbehandelt werden.
In Studien konnte auch gezeigt werden, dass Sport den Augeninnendruck senkt. Laufen oder Fahrradfahren kann ihn bei Glaukom-Patienten um bis zu 13 mmHg reduzieren, zügiges Gehen über 20 Minuten senkt ihn vorübergehend um 1,5 mmHg. Zwar kommt es nach dem Workout wieder zu einem Druckanstieg – dieser ist jedoch um bis zu 50% verlängert.
Quelle
Kongress-Pressekonferenz im Rahmen der 112. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), Leipzig, 25. September 2014
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