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DAZ aktuell
Vorteil Medikationsplan
Aktionsbündnis in Baden-Württemberg setzt sich für die Verbreitung ein
Bei dem Aktionsbündnis handelt es sich um eine Kooperation des Gesundheitsamtes Rhein-Neckar-Kreis/Heidelberg und den Abteilungen Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie sowie Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg. Um die Probleme und Bedürfnisse älterer Menschen bei der Arzneimitteleinnahme zu identifizieren, startete das Bündnis eine schriftliche Umfrage unter 5340 Bürgern über 65 Jahren der Region (entspricht circa 5% der Bevölkerung über 65 Jahren in dieser Region). Über die Hälfte der angeschriebenen Personen hat geantwortet. Von ihnen gab fast jeder an, Arzneimittel einzunehmen. Ungefähr jeder Zweite erklärte, auch einen Medikationsplan zu besitzen. Von diesen sagten jedoch etwa 20 Prozent, dass sie den Plan gar nicht nutzen.
Als Grund wurde vor allem angegeben, dass der Plan nicht gebraucht werde, beispielsweise weil die Arzneimittel gestellt werden, erklärte Dr. Hanna Seidling, Apothekerin im Uniklinikum Heidelberg. Daneben kam es vereinzelt vor, dass die Nicht-Verwender den Plan nicht lesen konnten oder nicht verstanden. Darüber hinaus sei in Anbetracht der wechselnden Rabattvertragspartner fraglich, ob der Medikationsplan aktuell ist: Einige Befragten berichteten laut Seidling, dass die letzte Aktualisierung des Plans vor rund einem Jahr stattfand.
Mit Informationsveranstaltungen, vielfältigen Aktionen und Informationsblättern sollen Patienten nun motiviert werden, einen Medikationsplan zu verwenden. Ein solcher Plan steht auf der Internetseite des Aktionsbündnisses kostenlos zur Verfügung. Eingetragen werden sollen nicht nur verschreibungspflichtige Arzneimittel, sondern auch OTC-Präparate und Nahrungsergänzungsmittel, sodass der Medikationsplan nicht nur aktuell, sondern auch vollständig ist. Nach 18 Monaten ist eine Nacherhebung geplant, um zu überprüfen, ob die Aufklärung auch ankommt: Ziel ist es, dass dann möglichst viele, mindestens aber 75 Prozent der Patienten, einen Plan besitzen und diesen auch verwenden, erklärte Seidling.
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