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UniDAZ
Wo wird Pharmazie studiert?
Hochschulen mit Studiengang Pharmazie – eine Bestandsaufnahme
Freie Universität Berlin
Das Institut für Pharmazie ist im Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie angesiedelt. Die Zahl der Pharmaziestudierenden beläuft sich auf rund 570 (zur Vergleichbarkeit immer bezogen auf das WS 13/14). Das Studium startet jeweils zum Sommer- und Wintersemester, zu vergeben sind 65 bzw. 68 Plätze. Das Institut für Pharmazie ist auf zwei Standorte verteilt: Die Pharmazeutische Chemie, Pharmakologie und Pharmazeutische Biologie befinden sich nahe des Botanischen Gartens – in dem natürlich auch ein Arzneipflanzengarten nicht fehlt. Pharmaziestudierende der FU Berlin können mit ihrem Studentenausweis übrigens kostenlos in den Botanischen Garten gehen. Die Pharmazeutische Technologie und Klinische Pharmazie/Biochemie liegen etwa vier Kilometer entfernt in Berlin-Steglitz. Am Standort Berlin wird die Zusammenarbeit mit der Charité in Forschung und Lehre hervorgehoben.
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
In Bonn ist die Fachgruppe Pharmazie – bestehend aus dem Institut für Pharmazeutische Biologie und dem Pharmazeutischen Institut – der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät zugeordnet. Das Pharmazeutische Institut wiederum ist unterteilt in die Bereiche Pharmazeutische Chemie I und II, Pharmazeutische Technologie, Pharmakologie und Toxikologie, Drug Regulatory Affairs sowie Klinische Pharmazie. Die Pharmazeutische Mikrobiologie ist eine Abteilung des Instituts für Mikrobiologie und Biotechnologie und gehört sowohl zur Medizinischen als auch zur Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Mit über 800 Pharmaziestudierenden gehört Bonn zu den größten Hochschul-standorten für Pharmazie. Der Studiengang Pharmazie beginnt für jeweils 90 Studienanfänger im Sommer- wie Wintersemester. In Bonn kann zudem der Masterstudiengang Arzneimittelforschung belegt werden. In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Regulatory Affairs wird außerdem der Masterstudiengang Drug Regulatory Affairs angeboten.
Technische Universität Braunschweig
Seit 1835 ist das Fach Pharmazie an der TU Braunschweig (ehemals Collegium Carolinum) vertreten. Die Zahl der Pharmaziestudierenden beläuft sich auf rund 720. Pro Semester stehen knapp 80 Studienanfangsplätze zur Verfügung. In der Fakultät für Lebenswissenschaften ist die Pharmazie mit vier Instituten und einer Abteilung vertreten: Neben den Instituten für Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie, Medizinische und Pharmazeutische Chemie, Pharmazeutische Biologie sowie Pharmazeutische Technologie gibt es die Abteilung für Geschichte der Naturwissenschaften mit Schwerpunkt Pharmaziegeschichte. Nach dem Aufbaustudium Pharmaziegeschichte kann auf diesem Gebiet promoviert werden. Direkt am Pharmazie-Zentrum wurde – speziell für die Studierenden der Pharmazie – ein eigener Arzneipflanzengarten angelegt. In der TU Braunschweig gibt es außerdem eine Übungsapotheke inklusive Apothekensoftware und Literatur, sodass sich die Studierenden auf die praktischen Tätigkeiten in der Apotheke vorbereiten können. Ab diesem Wintersemester bietet die Uni den interdisziplinären Masterstudiengang Pharmaingenieurwesen für Pharmazeuten und Ingenieure an.
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
In Düsseldorf studieren etwa 670 angehende Apotheker. Zum Sommer- wie Wintersemester hat die Uni jeweils ungefähr 70 Plätze zu vergeben. Das Fach Pharmazie gehört neben den Fächern Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Physik und Psychologie zu der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Die Pharmazie besteht aus vier Instituten: der Pharmazeutischen Biologie und Biotechnologie, der Pharmazeutischen und Medizinischen Chemie, der Pharmazeutischen Technologie und Biopharmazie sowie aus der Klinischen Pharmazie und Pharmakotherapie. Der Bereich Pharmakologie ist – wie an vielen anderen Universitäten – nicht innerhalb der Pharmazie angesiedelt. Die Lehre wird von der Medizinischen Fakultät abgedeckt.
Auch die Universität Düsseldorf hat eine Trainingsapotheke für die Pharmaziestudierenden. Eine Besonderheit ist allerdings, dass diese in der Technologie angesiedelt ist. Die Lehre ist somit arzneiformbezogen und behandelt beispielsweise Fragen zu der Anwendung verschiedener Arzneiformen, zur Teilbarkeit von Tabletten oder zu Einnahmezeitpunkten aus galenischer Sicht.
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Im fränkischen Erlangen, nahe Nürnberg, befindet sich die Friedrich-Alexander-Universität (FAU). Zu der Naturwissenschaftlichen Fakultät gehört das Department Chemie und Pharmazie, unter das auch der Bereich Pharmazie und Lebensmittelchemie mit den Lehrstühlen für Pharmazeutische Chemie, Pharmazeutische Technologie und Lebensmittelchemie fällt. Eine Professur für Molekulare und Klinische Pharmazie ist angegliedert an den Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie. Im Rahmen der Klinischen Pharmazie gibt es das sogenannte Teacher Practitioner-Projekt: Studierende bearbeiten in Zusammenarbeit mit dem Teacher Practitioner – einem von der Lesmüller Stiftung Drittmittel-finanzierten Apotheker mit Lehr- und klinisch-pharmazeutischer Erfahrung – einen Patientenfall in der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik am Universitätsklinikum Erlangen. Zu der Naturwissenschaftlichen Fakultät gehört außerdem das Department Biologie mit einem Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie. Die Lehre der Pharmakologie wird vom Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Fakultät geleistet. An der Uni gibt es ungefähr 500 Pharmaziestudierende. Jeweils zum Wintersemester startet für 130 Erstis der Studiengang. Für Pharmazeuten und Chemiker steht übrigens demnächst ein neues Gebäude zur Verfügung: Das „Chemikum“ ist ausgestattet mit neuesten Laboren.
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Im Norden Frankfurts liegt der Campus Riedberg der Universität, auf dem auch der Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie zu finden ist. Dieser beherbergt knapp 670 Studierende der Pharmazie. Immatrikuliert wird zum Sommer- (87 Plätze) und Wintersemester (85 Plätze). Neben den Instituten für Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Chemie und Pharmazeutische Technologie befindet sich auf dem Campus auch das Pharmakologische Institut für Naturwissenschaftler, welches die Lehre der Klinischen Pharmazie organisiert und durchführt. In Kooperation mit Klinik-Ärzten und Apothekern aus dem Krankenhaus, der öffentlichen Apotheke sowie der pharmazeutischen Industrie werden interdisziplinäre Lehrveranstaltungen angeboten. Der Verein „Frankfurter Pharmazieschule“ organisiert zusammen mit Professoren und Assistenten die Sommer- und Winterschule. Der einwöchige Kurs in der Steiermark wird den Studierenden des vierten Semesters als Vorbereitung auf das Erste Staatsexamen angeboten. Für Studierende des siebten Semesters gibt es die Möglichkeit, an den Pharmacon-Kongressen in Meran bzw. Davos (künftig Schladming) teilzunehmen. Daneben werden die Studierenden auch selber aktiv: Das Abschluss-Semester organisiert seit Längerem ein Fertigarzneimittel-Seminar, für dessen Besuch es Fortbildungspunkte von der Landesapothekerkammer gibt. In diesem Sommer wurde zudem der Arzneipflanzengarten als Teil des Wissenschaftsgartens am Riedberg eröffnet.
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Die Universität in Freiburg ist eine der insgesamt drei Unis mit Studiengang Pharmazie in Baden-Württemberg. Das Institut für Pharmazeutische Wissenschaften entstand im Jahr 2003 aus dem Pharmazeutischen Institut und dem Institut für Pharmazeutische Biologie und ist in der Fakultät für Chemie und Pharmazie angesiedelt. Im Wintersemester stehen 90 Studienanfängerplätze für den Staatsexamen-Studiengang zur Verfügung. Insgesamt gibt es knapp 460 Pharmaziestudierende.
Der Studiengang Pharmazeutische Wissenschaften wird seit dem Wintersemester 2009/2010 (Bachelor) bzw. Sommersemester 2013 (Master) angeboten. Zurzeit befinden sich die Lehrstühle für Pharmazeutische und Medizinische Chemie, Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie sowie Pharmazeutische Biologie und Biotechnologie in unterschiedlichen Gebäuden. Angestrebt wird jedoch, alle Institute an einem Standort unterzubringen. Die Lehre der Pharmakologie übernimmt das Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie, welches zur Medizinischen Fakultät gehört. Die Klinische Pharmazie wird in Freiburg interdisziplinär gelehrt: Pharmazie und Pharmakologie übernehmen je die Hälfte der Lehre. Neben den Pflichtveranstaltungen werden in der Uni Freiburg zusätzlich Seminare zu verschiedenen Themen wie beispielsweise Sucht- und Suchtprävention, Experten-Laien-Kommunikation, Evidenzbasierte Medizin und Ethik angeboten.
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Der Spruch „Studieren, wo andere Urlaub machen“ trifft auf die Pharmaziestudierenden aus Greifswald definitiv zu. Denn die 430 Pharmaziestudierenden haben die Ostsee direkt vor der Tür. Im Sommer- und Wintersemester vergibt die Ernst-Moritz-Arndt-Universität knapp 70 Pharmaziestudienplätze. Das Institut für Pharmazie gehört zur Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät und ist unterteilt in die Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Biotechnologie, Pharmazeutische und Medizinische Chemie, Biopharmazie und Pharmazeutische Technologie sowie in die Klinische Pharmazie. Die Lehre der Pharmakologie übernimmt das zur Universitätsmedizin gehörende Institut für Pharmakologie. An der Uni Greifswald wurde aktuell ein neues Labor- und Praktikumsgebäude, das im September fertiggestellt wurde, bezogen.
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Das Institut für Pharmazie liegt auf dem naturwissenschaftlich geprägten Weinberg Campus der Martin-Luther-Universität (MLU) und gehört neben der Biochemie/Biotechnologie und Biologie zur Naturwissenschaftlichen Fakultät I. Die Institutsbereiche der Pharmazie bestehen aus der Pharmazeutischen Biologie und Pharmakologie, der Pharmazeutischen Technologie und Biopharmazie sowie der Pharmazeutischen Chemie und Klinischen Pharmazie. In der Lehre der Klinischen Pharmazie kann ab diesem Semester die im Sommer eingeweihte Trainingsapotheke des Instituts zum Einsatz kommen. Auf dem Campus wird derzeit das Proteinzentrum gebaut, das der Naturwissenschaftlichen Fakultät I angegliedert ist. Hier können Studierende künftig ihre Diplomarbeit anfertigen. Mit gut 170 Plätzen zum Wintersemester hat Halle bundesweit das größte Ersti-Semester in der Pharmazie. Die Zahl der Pharmaziestudierenden insgesamt liegt bei 728.
Universität Hamburg
In der Hansestadt Hamburg, etwas abseits vom Hauptcampus, studieren rund 300 angehende Apotheker. Die Pharmazie gehört zum Fachbereich Chemie – und damit zur Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften. Zum Institut für Pharmazie gehören die Abteilungen Pharmazeutische Biologie und Mikrobiologie, Pharmazeutische Chemie und Pharmazeutische Technologie, die die Fächer Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Technologie, Pharmazeutische Chemie und Klinische Pharmazie abdecken. Das Fach Pharmakologie wird vom Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) gelehrt. Das Institut für Pharmazie bietet jeweils zum Wintersemester 59 Studienplätze an.
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Neben einer hübschen Altstadt, dem Neckar und dem berühmten Heidelberger Schloss – das unter anderem das Deutsche Apotheken-Museum beherbergt – findet man auch die Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg. Am Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie, das zur Fakultät für Biowissenschaften gehört, werden zum Wintersemester 45 Plätze vergeben. Mit knapp 200 Pharmaziestudierenden ist Heidelberg der kleinste Pharmaziestandort. Zu den Institutsabteilungen gehören unter anderem die Pharmazeutische Chemie, Pharmazeutische Biologie sowie Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie. Die Lehre der Pharmakologie wird vom Pharmakologischen Institut der Medizinischen Fakultät geleistet. Für die Klinische Pharmazie gibt es eine Kooperationseinheit, an der das Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie, die Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg sowie die Klinikapotheke des Uniklinikums Heidelberg beteiligt sind. Im Rahmen eines Sonderförderprogrammes namens „Willkommen in der Wissenschaft“ haben Studierende in Heidelberg die Möglichkeit, an wissenschaftlichen Vorträgen teilzunehmen, den Umgang mit Fachinformationen auf Deutsch und Englisch zu erlernen und anhand konkreter Fälle eigenständig Therapiepläne auszuarbeiten.
Friedrich-Schiller-Universität Jena
In Jena ist das Institut für Pharmazie der Biologisch-Pharmazeutischen Fakultät zugeordnet. Lehrstühle gibt es in der Pharmazeutischen Biologie, Pharmazeutischen und Medizinischen Chemie, Pharmazeutischen Technologie und Pharmazeutischen Mikrobiologie. Die Lehre der Pharmakologie obliegt dem Institut für Pharmakologie und Toxikologie des Uniklinikums Jena. Für die Lehre der Klinischen Pharmazie sind das Institut für Pharmazie und Institute der Medizinischen Fakultät ungefähr zu gleichen Teilen zuständig. In Jena startet das Pharmaziestudium im Wintersemester für 83 Erstis. Die Zahl der Pharmaziestudierenden liegt bei gut 300. An der Uni werden betriebswirtschaftliche Seminare, beispielsweise von Noweda, angeboten. Zudem gibt es eine Professur für Industriepharmazie.
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Im hohen Norden studieren knapp 480 angehende Apotheker an der Christian-Albrechts-Universität (CAU) in Kiel. Die Uni bietet rund 60 Plätze im Sommer- wie Wintersemester an. Das Pharmazeutische Institut mit den Abteilungen Klinische Pharmazie, Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische und Medizinische Chemie sowie Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie gehört zur Sektion Pharmazie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Das Institut für Toxikologie und Pharmakologie für Naturwissenschaftler sowie das Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie der Medizinischen Fakultät übernehmen die Lehre der Pharmakologie. Zum Wintersemester wird in Kiel erstmalig der Masterstudiengang Drug Research angeboten. Für Interessierte lohnt sich ein Besuch der Medizin- und Pharmaziehistorischen Sammlung der Christian- Albrechts-Universität zu Kiel.
Universität Leipzig
An der Universität Leipzig stehen zum kommenden Wintersemester 36 Studienplätze für Pharmaziebegeisterte zur Verfügung – im bundesweiten Vergleich jährlich die geringste Platzanzahl. Insgesamt studieren gut 200 angehende Apotheker am Institut für Pharmazie, das zur Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie gehört. Das Institut verfügt über einen Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie, Pharmazeutische Biologie, Pharmakologie für Naturwissenschaftler, Pharmazeutische Technologie und einen für Klinische Pharmazie, die teilweise nicht besetzt, aber vertreten werden. Der Pharmazie in Leipzig steht eine Übungsapotheke zur Verfügung, in der die Studierenden Beratungsgespräche praxisnah trainieren können. Im Rahmen der sogenannten Deutschlandstipendien hat die geschäftsführende Institutsdirektorin Prof. Michaela Schulz-Siegmund zwölf Stipendien für das Wintersemester 2014/15 eingeworben. Die ausgewählten Pharmaziestudierenden erhalten somit für ein Jahr finanzielle Unterstützung in Höhe von 300 Euro pro Monat.
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Zahl der Pharmaziestudierenden beläuft sich an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz auf gut 530. Das Pharmaziestudium startet im Sommer- wie Wintersemester – jeweils rund 45 Plätze sind zu vergeben. Das Institut für Pharmazie und Biochemie – Therapeutische Lebenswissenschaften gehört zum Fachbereich Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften und ist unterteilt in die Medizinische und Pharmazeutische Chemie, Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, Pharmazeutische Biologie sowie Pharmakologie und Toxikologie. Für die Lehre der Klinischen Pharmazie ist eine Professorin zuständig, die zugleich Direktorin der Apotheke der Universitätsmedizin in Mainz ist. Die Pharmazie in Mainz hat wie auch die Universitäten in Braunschweig, Düsseldorf Halle und Leipzig eine Trainingsapotheke – sie wird in der Lehre der Klinischen Pharmazie genutzt. Zudem gibt es zahlreiche Kooperationen im wissenschaftlichen Bereich, nicht zuletzt, da sich fast alle Institute und auch Institutionen wie die Max-Planck-Institute für Chemie und Polymerforschung in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander befinden.
Philipps-Universität Marburg
Die Pharmazie in Marburg hat als einziger Standort einen eigenen Fachbereich – dessen Geschichte weit zurückreicht: 1609 wurde in Marburg der weltweit erste Lehrstuhl für Chymiatrie eingerichtet. Der Fachbereich Pharmazie ist mit knapp 1040 Studierenden der größte Pharmaziestandort in Deutschland. Im bundesweiten Vergleich werden hier auch die meisten Studienplätze innerhalb eines Jahres angeboten: 100 im Sommer- und 145 im Wintersemester. Die Institute Pharmazeutische Biologie und Biotechnologie, Pharmazeutische Chemie, Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie und das 1965 gegründete Institut für Geschichte der Pharmazie liegen im Zentrum der Altstadt. Lediglich das Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmazie ist auf dem Campus Lahnberge angesiedelt. Die fünf Fachgebiete der Pharmazie werden von 14 Professoren vertreten. Studierende können dort bereits neben dem Hauptstudium die interdisziplinären Masterstudiengänge Medizinische Chemie oder Molekulare und Zelluläre Neurowissenschaften belegen. Letzterer startet erstmalig zu diesem Wintersemester. Daneben wird in Marburg ein Aufbaustudiengang in Pharmaziegeschichte mit der Möglichkeit zur Promotion angeboten.
Ludwig-Maximilians-Universität München
Das Department Pharmazie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München gehört zur Fakultät für Chemie und Pharmazie. Zu dem Department gehören die Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Technologie, Pharmazeutische Chemie und Pharmakologie für Naturwissenschaften. Letzterer Bereich ist federführend für die Lehre der Klinischen Pharmazie verantwortlich. Zudem sind die Pharmazeutische Chemie, Biologie und Technologie beteiligt. Im Rahmen der Klinischen Pharmazie können Studierende in Kooperation mit der Krankenhausapotheke des Uniklinikums einen Patientenfall – gemeinsam mit Medizinern – betreuen. An der LMU, die zum Winter- und Sommersemester 100 bzw. 88 Plätze anbietet, studieren 700 angehende Apotheker. Daneben bietet die Uni einen Bachelor- und Masterstudiengang Pharmaceutical Science mit Fokus auf moderne Pharmaforschung an.
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Die Westfälische Wilhelms-Universität hat mit dem im vergangenen Jahr eingeweihten „PharmaCampus“ die drei pharmazeutischen Institute Pharmazeutische Biologie und Phytochemie, Pharmazeutische und Medizinische Chemie sowie Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie unter einem Dach vereint. Die gut 700 Studierenden profitieren nicht nur von der räumlichen Nähe, sondern auch von der neuen Ausstattung der Hörsäle und Labore. Die Immatrikulation erfolgt zum Sommer- und Wintersemester, 72 bzw. 80 Plätze sind zu vergeben. Die Lehre der Pharmakologie und der Klinischen Pharmazie wird von Professoren, die dem Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie zugeordnet sind, durchgeführt. Für Studierende des Hauptstudiums haben die fünf Teildisziplinen der Pharmazie das Projekt PharMSchool ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Inhalte der Fächer intensiver miteinander zu verknüpfen. In Gruppenprojekten sollen verschiedene Aspekte der pharmazeutischen Wissenschaft aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der einzelnen Teilbereiche beleuchtet und zusammengeführt werden. Neben dem Staatsexamen bietet die Uni auch einen Masterstudiengang Arzneimittelwissenschaften an.
Universität Regensburg
Rund 560 Pharmaziestudierende beherbergt das Institut der Pharmazie im bayerischen Regensburg, welches zur Fakultät für Chemie und Pharmazie gehört. Das Studium startet zum Wintersemester mit 137 Platzangeboten. Zum Institut gehören die Pharmazeutische Technologie, Pharmazeutische Chemie I und II, Pharmazeutische Biologie sowie die Pharmakologie und Toxikologie. Die Arbeitsgruppe Klinische Pharmazie gehört zum Lehrstuhl Pharmazeutische Biologie. In Kooperation mit der Apotheke des Universitätsklinikums gibt es im Bereich der Klinischen Pharmazie ein umfangreiches Angebot zum Arbeiten mit wissenschaftlichen Datenbanken. Zudem werden Wahlpflichtpraktika im Universitätsklinikum in Zusammenarbeit mit der Apotheke des Klinikums und der Medizin angeboten. Im Bereich der Pharmazeutischen Biologie gibt es die Möglichkeit, an internationalen botanischen Exkursionen teilzunehmen.
Universität des Saarlandes
Die Universität des Saarlandes befindet sich in der Hauptstadt Saarbrücken. Die Uni gehört mit 233 Pharmaziestudierenden neben Leipzig und Heidelberg zu den kleineren Pharmaziestandorten. Pro Semester werden jeweils 32 Studierende aufgenommen. Die Fachrichtung Pharmazie gehört neben der Chemie und den Bio- und Werkstoffwissenschaften zur Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät III. Lehrstühle gibt es unter anderem in der Pharmazeutischen und Medizinischen Chemie, Bioorganischen Chemie, Pharmazeutischen Biologie, Biopharmazie und Pharmazeutischen Technologie, Pharmazeutischen Biotechnologie sowie in der Klinischen Pharmazie. Für die Lehre in der Pharmakologie und Toxikologie ist ein Professor der Medizinischen Fakultät, der zugleich kooptiertes Mitglied der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät III ist, zuständig. Studierende können am Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) – das erste öffentlich geförderte Forschungsinstitut in Deutschland, das explizit der Pharmazie gewidmet ist – als studentische Hilfskraft arbeiten, ihr Wahlpflichtpraktikum oder einen Teil ihres Praktischen Jahres absolvieren. Das Helmholtz-Institut wurde 2009 vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) Braunschweig und der Universität des Saarlandes gegründet.
Eberhard Karls Universität Tübingen
In der malerischen Studentenstadt Tübingen studieren gut 600 angehende Apotheker. Einmal im Jahr können 140 Erstis in das Pharmaziestudium starten. Damit hat Tübingen das drittgrößte Ersti-Wintersemester – nur in Marburg und Halle werden mehr Studierende zum Wintersemester eingeschrieben. Das Pharmazeutische Institut gehört zum Fachbereich Pharmazie und Biochemie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Zum Institut gehören die vier Fachrichtungen Pharmazeutische und Medizinische Chemie, Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie sowie die Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Gemeinsam mit dem Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut (NMI) besteht zudem eine Professur für Pharmazeutische Biotechnologie. In der Lehre der Klinischen Pharmazie werden Fallbeispiele mit Patienten, Klinikern und Pharmakologen bearbeitet.
Neben dem klassischen Pharmaziestudium bietet die Uni den Masterstudiengang Pharmaceutical Sciences and Technologies an.
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Würzburg ist eine der vier Hochschulen in Bayern, die den Studiengang Pharmazie anbieten. Zweimal im Jahr können jeweils 45 Studierende mit dem Studium beginnen, die Zahl der Studierenden beläuft sich auf rund 390. Das Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie gehört zur Fakultät für Chemie und Pharmazie. Für das Fach Pharmazie gibt es im Institut einen Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie und einen Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie, unter dem auch die Klinische Pharmazie aufgeführt ist. Die Würzburger Pharmazie hat als eine der ersten in Deutschland im Jahr 2000 eine Professur für Klinische Pharmazie eingerichtet. Im Wahlpflichtfach Klinische Pharmazie werden projektorientierte Arbeiten mit Patienten angeboten. Der Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie ist in der Fakultät für Biologie angesiedelt; die Lehre der Pharmakologie führt der Lehrstuhl für Pharmakologie (zugehörig zur Medizinischen Fakultät) durch. Wer das Pharmaziestudium erfolgreich abgeschlossen hat, kann an der Uni Würzburg einen einjährigen Master-Studiengang namens FOKUS Pharmazie belegen. „FOKUS“ steht für „Forschungsorientierter komprimierter Universitätsstudiengang“. Den Studierenden sollen vertiefte Kenntnisse des wissenschaftlichen Arbeitens und Qualifikationen für pharmazeutisch-wissenschaftliche Tätigkeitsfelder vermittelt werden. Dabei soll eine Schwerpunktsetzung im Bereich Medizinische Chemie, Pharmazeutische Technologie oder Pharmazeutische Biologie erfolgen.
Autorin
Annette Lüdecke, Apothekerin und DAZ-Volontärin
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