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- DAZ 46/2014
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Arzneimittel und Therapie
Herzschutz durch PDE-5-Hemmer
Kardioprotektion als neue Indikation?
PDE-5-Hemmer wie Sildenafil, Vardenafil und Tadalafil wurden ursprünglich zur Therapie koronarer Ischämien entwickelt. Ihr Anwendungsgebiet hat sich in der Zwischenzeit parallel zu der On-demand-Einnahme bei erektiler Dysfunktion weiterentwickelt zu einer kontinuierlichen Einnahme zum Beispiel beim benignen Prostatasyndrom (Tadalafil) und der pulmonalen arteriellen Hypertonie (Sildenafil).
Eine Reihe präklinischer Daten weist nun auf kardioprotektive Effekte hin. Klinische Studien zu kardiovaskulären Effekten der PDE-5-Hemmer gibt es hingegen erst relativ wenige. Ein italienisches Forscherteam nahm daher im Rahmen einer Metaanalyse die vorliegenden klinischen Daten unter die Lupe. Randomisierte klinische Studien mit kontinuierlicher Einnahme von PDE-5-Hemmern und mit kardiovaskulären Endpunkten wurden gepoolt. Insgesamt 24 Studien mit 1622 vorwiegend männlichen Patienten konnten identifiziert werden. Die kontinuierliche Einnahme von PDE-5-Hemmern bewirkte einen Anti-Remodeling-Effekt durch Senkung der Herzmasse bei Patienten mit Linksherzhypertrophie und verbesserte die kardiale Leistungsfähigkeit. Gleichzeitig kam es zu keiner nennenswerten Verschiebung der hämodynamischen Parameter. Das Sicherheitsprofil war insgesamt positiv, die beobachteten Nebenwirkungen sind bereits aus der Praxis bekannt (Kopfschmerz, Flush, gastrointestinale Symptome). PDE-5-Hemmer könnten zukünftig durchaus eine Behandlungsoption bei beginnender Herzinsuffizienz oder Linksherzhypertrophie darstellen.
Quelle
Gianetta E et al. Is chronic inhibition of phosphodiesterase type 5 cardioprotective and safe? A meta-analysis of randomized controlled trials. BMC Medicine 2014;12:185, www.biomedcentral.com
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