DAZ aktuell

Sollen Apotheker die PTA-Ausbildung bezahlen?

Diskussion in Westfalen-Lippe

BERLIN (lue) | Angesichts der weggefallenen Landeszuschüsse wird in Westfalen-Lippe ein neues Finanzierungs- und Ausbildungskonzept für pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) erarbeitet. Kern des Konzepts ist es, die PTA-Schüler während der gesamten Ausbildung in den Apothekenbetrieb zu integrieren, erklärt der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) in einer Mitteilung. Zudem sollen Apotheker die Ausbildungskosten übernehmen.

„Dies muss gemeinsam und solidarisch von allen Apothekenleitern getragen werden“, erklärt der AVWL-Vorsitzende Dr. Klaus Michels. Denn das sei „Sache und Interesse des gesamten Berufsstandes“. Das künftige Ausbildungsmodell soll Ausbildungstheorie und Apothekenpraxis in der PTA-Ausbildung von Anfang an verzahnen und für die Schüler kostenfrei sein.

Das Modell wurde bereits zwischen AVWL, der Apothekerkammer Westfalen-Lippe und dem Trägerverein der PTA-Fachschulen – dieser unterhält Ausbildungsstätten in Siegen, Paderborn, Gelsenkirchen und Castrop-Rauxel – erörtert. Der Bedarf an PTA und die Bedingungen ihrer künftigen Ausbildung werden über die konzeptionellen Überlegungen hinaus auch gutachterlich geprüft. „Wir sind gemeinsam mit der Kammer auf einem guten Weg“, lobt Michels.

Die Bewerberzahlen an den vier Standorten des Trägers sind dem Verband zufolge rückläufig: In diesem Schuljahr sind von 256 Ausbildungsplätzen nur 210 besetzt. Auch in den kommunal getragenen Schulen sehe die Lage nicht anders aus. Zwar könne der Trägerverein das aktuelle Haushaltsjahr noch ohne weitere Unterstützung abschließen. In den nächsten beiden Jahren würden allerdings „erhebliche Defizite“ drohen, so der AVWL – sofern die Rahmenbedingungen unverändert blieben. 

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