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Prisma
Frauen haben den besseren „Riecher“
Anderthalbmal so viele Neuronen im Riechkolben
Der Riechkolben in der Nase besteht aus Neuronen, die direkt mit dem Gehirn verbunden sind, man kann ihn sogar als einen durch das Siebbein hindurchführenden Fortsatz des Gehirns auffassen. Gegenüber dem Gehör und dem Gesichtssinn ist der Geruchssinn für den Menschen nur drittrangig, allerdings spielt er bei Frauen eine größere Rolle als bei Männern. Neurowissenschaftler in Rio de Janeiro wollten die Erfahrung, dass Frauen die feineren Nasen haben, ergründen und haben die Riechkolben von 18 Personen (11 w, 7 m), die im Alter zwischen 55 und 94 Jahren verstorben waren, seziert und unter die Lupe genommen. Dabei fanden sie heraus, dass die weiblichen Riechkolben zwar durchschnittlich etwas leichter waren (0,132 g vs. 0,137 g), aber 43 Prozent mehr Zellen besaßen als die männlichen (16,2 Mio. vs. 9,2 Mio.); hinsichtlich der Neuronen allein zählten sie bei den weiblichen Riechkolben sogar 49 Prozent mehr (6,9 Mio. vs. 3,5 Mio.).
Für die Hirnleistung ist bekanntlich die Zahl der Synapsen (Verknüpfungen zwischen den Neuronen) ausschlaggebend. Die Anzahl der Neuronen im Riechkolben ist daher noch kein Beweis für das Riechvermögen, aber es ist wahrscheinlich, dass es bei mehr Neuronen auch entsprechend mehr Synapsen gibt. Derzeit ist es noch nicht möglich, diese Vermutung durch Untersuchungen zu bestätigen.
Auch über den Nutzen, den die Frauen aus ihrer überlegenen Geruchswahrnehmung gezogen haben, gibt es derzeit nur Spekulationen.
Quelle: Oliveira-Pinto AV, et al. Sexual dimorphism in the human olfactory bulb: females have more neurons and glial cells than males. PLoS One; Epub 05.11.2014
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