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UniDAZ
Vom Studium zum Beruf
Apotheker diskutierten mit Pharmaziestudierenden
Der Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, Dr. Jens-Andreas Münch, stellte nach der Begrüßung kurz die enorme Bandbreite der möglichen Berufsfelder vor. Er empfahl den Studierenden, in mehrere Tätigkeitsbereiche hineinzuschauen, bevor sie sich festlegen. Anschließend berichteten vier Apotheker über ihren Arbeitsalltag.
Vier verschiedene Berufsfelder
Oberfeldapotheker Hartmut Berge wacht über die größte unterirdische Apotheke der Welt, die sich in einem acht Kilometer langen Stollen in Blankenburg befindet. „Mit meinen 130 Angestellten versorgen wir täglich 75.000 Menschen. Das ist spannend. Doch wer sich für einen Job in der Bundeswehr bewirbt, muss sehr flexibel sein. Denn Versetzungen gehören zum Soldatenberuf, ebenso Auslandseinsätze. Dafür werden wir aber auch sehr gut bezahlt“, meinte Berge.
Karsta Wagner, Leiterin der Krankenhausapotheke im Harzklinikum Wernigerode, profitiert heute von ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau, durch die sie vor dem Pharmaziestudium Einblicke in das Kreditwesen erhalten hat. „Denn im Krankenhaus bestimmt ein guter Einkauf entscheidend mit über das Betriebsergebnis“, erklärte Wagner.
Für die Inhaber von öffentlichen Apotheken sprach Dr. Lars Mohrenweiser: „Das Studium hat mich nicht auf die konkreten Beratungssituationen vorbereitet. Das war eine große Herausforderung in der späteren Praxis. Also nutzen Sie die Zeit der Praktika, um hier schon Erfahrungen, auch in kritischen Situationen zu sammeln“, forderte er die Studierenden auf. „Als Apothekenleiter benötigt man darüber hinaus die Fähigkeit, ein Team zu führen sowie betriebswirtschaftliche Kenntnisse“, fügte er hinzu.
Für den in der pharmazeutischen Industrie (bei der mibe GmbH) tätigen Apotheker Martin Hahn ist die Produktpflege ein spannendes Terrain. „Schon kleinste Änderungen im Herstellungsprozess können die Produkteigenschaften verändern. Also setzt hier immer wieder unsere Forschung an. Das ist sehr abwechslungsreich. Obwohl wir immer die gleiche Tablette herstellen möchten, stellt uns dennoch der Alltag ständig vor neue Herausforderungen“, beschrieb er eine seiner Aufgaben.
Vom Studium zur Praxis
Die Apotheker betonten, dass das Studium wichtige Grundlagen für den Beruf legt, dass aber erst die Praxis einen im Beruf Fuß fassen lässt. Während des Studiums haben sie sich manchmal gefragt, was von dem umfangreichen Lehrstoff später wirklich gebraucht wird, aber später haben sie die Erfahrung gemacht, dass Themen plötzlich aktuell wurden, von denen sie es nie vermutet hätten.
Quelle: Apothekerkammer Sachsen-Anhalt
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