Arzneimittel und Therapie

Testosteron ist sicher, wenn ein echter Mangel besteht

ck | In Studien wurde über ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt als unerwünschte Wirkungen nach einer Testosteron-Gabe berichtet. Daraufhin hat die europäische Arzneimittelbehörde EMA erneut die Risiken einer Testosteron-Behandlung geprüft. Der zuständige Ausschuss für Pharmakovigilanz (PRAC) hat das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Testosteron-Präparaten neu bewertet und kommt zu dem Schluss, dass es keinen eindeutigen Nachweis über erhöhte Risiken gibt. Zumindest nicht bei den Patienten, bei denen ein echter Testosteron-Mangel (Hypogonadismus) nachgewiesen wurde – sowohl durch entsprechende Symptome als auch durch Labortests – und die deswegen Testosteron-haltige Arzneimittel zur Substitution anwenden. Für die Behandlung spricht, dass ein echter Testosteron-Mangel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Für den Einsatz bei gesunden, älteren Männern ist Testosteron in der EU nicht zugelassen. Als Vorsichtsmaßnahme werden die widersprüchlichen Erkenntnisse nun auch in Europa in die Produktinformationen aufgenommen. 

Quellen

PRAC review does not confirm increase in heart problems with testosterone medicines. Mitteilung der EMA 611318/2014 vom 10. Oktober 2014

No consistent evidence of an increased risk of heart problems with testosterone medicinest. Mitteilung der EMA 706140/2014 vom 21. November 2014

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