Wirtschaft

Ein relativ guter Monat

Rohertrags-Monitor Februar 2015: Auswirkungen der Erkältungswelle

Die sich seit Dezember 2014 ausbreitende Erkältungs- und Grippewelle – mit Auswirkungen auch auf die Personalsituation in den öffentlichen Apotheken – hat sich im Februar weiter fortgesetzt. Die Zahl der Verordnungen rein apothekenpflichtiger Arzneimittel zulasten der GKV lag in den drei zurückliegenden Monaten um mehr als 11 Prozent über dem Vorjahres-Vergleichswert.

Abb. 1: Entwicklung der zulasten der GKV abgegebenen Rx-FAM-­Packungenin den Monaten Januar 2013 bis Februar 2015 (Monatsdurchschnitt 2004 = 100).

Auf die Verordnung verschreibungspflichtiger Fertigarzneimittel (Rx-FAM) hatte dies allerdings nur begrenzt Auswirkungen. Trotz eines Anstiegs der Zahl der gesetzlich Versicherten um knapp 0,7 Prozent (bzw. um fast 470.000 Personen) sind im Februar 2015 gerade einmal 0,45 Prozent mehr Rx-FAM zulasten der GKV verordnet worden als im Vorjahresmonat. Aufgrund der Reduktion des Kassenabschlags (von 1,80 Euro auf 1,77 Euro) hat das Apotheken-­Honorar aus Rx-FAM so um gut 0,8 Prozent zulegen können.

Abb. 2: Entwicklung der Apotheken-Einkaufswerte der zulasten der GKV abgegebenen Rx-FAM in den Monaten Januar 2013 bis Februar 2015 (Monatsdurchschnitt 2004 = 100).

Trotz gestiegener Zahl an zulasten der GKV abgegebenen Rx-FAM-­Packungen ist der zugehörige Apotheken-Einkaufswert gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,5 Prozent gefallen; es sind also – hier hat sich die Erkältungswelle offensichtlich bemerkbar gemacht – mehr niedrigpreisige Rx-FAM ­verordnet worden. Damit blieb auch der Apotheken-Rohertrag aus kaufmännischer Komponente (3 Prozent auf den Einkauf) um 0,5 Prozent hinter dem Vergleichswert des Vorjahres zurück.

Abb. 3: Betriebshandelsspanne aus zulasten der GKV abgegebenen Rx-FAM in Prozenten des Bruttoumsatzes in den Monaten Januar 2010 bis Februar 2015 (Vergleich: Jahresdurchschnitt 2004 = 100).

In der Addition von Honorar und kaufmännischer Komponente ist der Apotheken-Rohertrag aus GKV-Rx-FAM im Berichtsmonat absolut um rund 0,6 Prozent angestiegen. Da der zugehörige Umsatz leicht rückläufig war, legte die Handelsspanne in Prozenten des Bruttoumsatzes gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,14 Prozentpunkte auf 15,39 Prozent zu. Damit war der Februar aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein relativ guter, zugleich aber auch personalintensiver Monat.

Durchschnittliches GKV-Rx-FAM Ø 2004 (1) Feb. 2015 (2) Jan.–Feb. 15 (3) (3) – (1) (4) (4) in % (1) (5)
Verkaufspreis laut AMPreisV ** 42,19 € 53,24 € 54,81 € 12,62 € 29,9%
./. Kassenabschlag   2,00 €  1,77 €  1,77 € – 0,23 € – 11,5%
= GKV-Abrechnungspreis (brutto) 40,19 € 51,47 € 53,04 € 12,85 € 32,0%
./. Mehrwertsteuer  5,54 €  8,22 €  8,47 €  2,92 € 52,8%
= GKV-Abrechnungspreis (netto) 34,65 € 43,25 € 44,57 €  9,92 € 28,6%
  Apo.-Rohertrag aus Festzuschlag  6,38 €  6,86 €  6,86 €  0,48 €  7,6%
  Apo.-Rohertrag, kfm. Komponente  0,82 €  1,06 €  1,10 €  0,28 € 33,4%
./. Apo.-Rohertrag insges. (gem. AMPreisV)  7,20 €  7,92 €  7,96 €  0,76 € 10,6%
= Apothekeneinkaufswert 27,45 € 35,33 € 36,61 €  9,16 € 33,4%
./. Großhandelsmarge *  1,57 €  1,58 € * *
= ApU (Abgabepreis des pharm. Untern.) * 33,76 € 35,03 € * *
 * = ApU (bzw. HAP) liegt für 2004 nicht vor
** = ab August 2013: „Notdienstpauschale“ von 0,16 Euro (sowohl bei Umsatz als auch bei Ertrag) unberücksichtigt, da kein direkt zuordenbarer Umsatz- und Ertragsbestandteil
Quelle: Insight Health und eigene Berechnungen; Hü. ©

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Dipl. Math. Uwe Hüsgen

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