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Wirtschaft
Anleger vertröstet
GlaxoSmithKline mit optimistischem Ausblick
GSK hatte im vergangenen Jahr einen Verkauf von Teilen des Gemeinschaftsunternehmens mit den Pharmakonzernen Pfizer und Shionogi in Betracht gezogen. Neue Medikamente hätten jedoch die Erwartungen übertroffen und es seien vielversprechende neue Mittel in der Forschungspipeline, teilte GSK am Mittwoch mit. Deshalb wolle das Unternehmen alle Anteile behalten und schließe auch einen Börsengang aus.
Konzernchef Witty kann solchen Rückenwind derzeit gut gebrauchen. Im ersten Quartal musste er einen Rückgang beim Kerngewinn je Aktie um 18 Prozent auf 17,3 Pence präsentieren. Doch der Konzern macht Anlegern Hoffnung: Bereits im kommenden Jahr soll der Wert währungsbereinigt wieder zweistellig steigen.
Unterm Strich verbuchte GSK bereits in diesem Jahr ein dickes Gewinnplus – allerdings nur, weil der Verkauf der Onkologie-Sparte viel Geld in die Kasse gespült hat. Bereinigt um solche Effekte sank der Gewinn um 17 Prozent. Aktionäre, die um ihre Dividende fürchten, will GSK aber beruhigen: Der Konzern will über drei Jahre hinweg jährlich 80 Pence ausschütten.
Wie beim Gewinn setzt GSK auch beim Umsatz auf das Vertrauen der Anleger: Im den ersten drei Monaten des Jahres stagnierte er bei 5,6 Milliarden britischen Pfund (7,6 Mrd. Euro). Bis 2020 soll der Umsatz aber wieder steigen, bereinigt um Währungsschwankungen im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.
Für Witty ist die Luft bereits dünn. Mehrere große Investmentfonds hatten zuletzt Veränderungen an der GSK-Spitze ins Gespräch gebracht. Zudem hat GSK einen neuen Aufsichtsratschef: Philipp Hampton gilt als Aufseher, der harte Entscheidungen nicht scheut.
GSK hat sich gerade mit einem Mega-Deal mit dem Schweizer Konzern Novartis neu aufgestellt: GSK hat seine Onkologie-Sparte an die Schweizer abgetreten, dafür haben die Briten die Novartis-Impfstoffe plus einen Milliardenbetrag erhalten. Bei rezeptfreien Mitteln wollen die beiden Konzerne künftig unter der Regie von GSK zusammenarbeiten. Die Briten machen sich dadurch unabhängiger von der risikoreichen Forschung an Patent-Medikamenten. Investoren kritisieren den Schritt aber auch, weil sie geringere Renditen fürchten. |
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