Wirtschaft

Versandhandel legt zu

Plus nur im Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln

BERLIN (ks) | Nach einer Unterbrechung im Frühjahr war der Arzneimittelversandhandel im Juni wieder im Aufwind. Gegenüber dem Juni 2014 stieg der Umsatz um sechs Prozent auf 64 Millionen Euro (nach Ab­gabepreisen der pharmazeutischen Unternehmer/Listenpreisen). Dafür waren allerdings ausschließlich rezeptfreie Arzneimittel verantwortlich. Diese verbuchten eine Umsatzsteigerung von knapp zehn Prozent, während Rx-Präparate nach Wert um knapp acht Prozent verloren. Das geht aus aktuellen Daten von IMS Health hervor.

Der Trend – mehr OTC, weniger Rx – zeigt sich im Juni 2015 auch beim Absatz: Die Zahl der im Versandweg abgegebenen Packungseinheiten stieg um knapp sieben Prozent (7,5 Mio. Packungen). ­Dabei wurden im OTC-Segment rund 8 Prozent mehr Packungen verschickt als im Vorjahresmonat. Bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln ging die Anzahl sogar um 17 Prozent zurück auf 300.000.

Mit den Juni-Zahlen lässt sich nun ein Blick auf das erste Halbjahr 2015 werfen: Es zeigt für den Versandhandel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Umsatzplus von knapp neun Prozent (416 Mio. Euro). Auch hier hat das OTC-Segment den größten Anteil (80%). Der Umsatz mit den nicht rezeptpflichtigen Arzneimitteln wuchs um zwölf Prozent auf 331 Millionen Euro. Der Umsatz mit Rx-Arzneimitteln sank hingegen um 4 Prozent auf 84 Millionen Euro. Sämtliche der zehn absatzstärksten Produktgruppen verbuchten Rückgänge. Bei der Menge ist das Bild noch ausgeprägter: Hier verbuchte der OTC-Bereich ein Plus von elf Prozent auf 47,8 Millionen Packungen, das OTC-Segment ein Minus von zwölf Prozent auf 2,1 Millionen Packungen.

366 Millionen Rx-Packungen im ersten Halbjahr 2015

Betrachtet man den gesamten ­Rx-Arzneimittelmarkt inklusive Versand, ist der Anteil des Versandes allerdings weiterhin bescheiden. Insgesamt wurden nach IMS-Daten von Januar bis Juni 2015 366 Millionen verschreibungspflichtige Arzneimittel-Packungen abgegeben, der Umsatz nach Listenpreisen lag bei 13,2 Milliarden Euro. IMS Health erklärt den Grund für den Abschwung im ­Rx-Versandhandel weiterhin damit, dass Versandapotheken keine Boni mehr für die Rezeptein­reichung gewähren dürfen. |

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