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- AZ 39/2015
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Wirtschaft
TK zahlt für Tinnitus-App
Spezielle Musik beruhigt überaktive Nervenzellen
Die Tinnitracks-App stammt vom Hamburger Start-up Sonormed. Mit an Bord sind zunächst 30 Hamburger Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Das Ziel ist, erste Erfahrungen mit Tinnitracks als Behandlungsalternative unter Routinebedingungen zu sammeln und das Behandlungskonzept bei Erfolg in ganz Deutschland auszurollen.
Bundesweit leiden rund drei Millionen Menschen an einem Tinnitus. Mit der neuen Behandlungsform will die TK betroffenen Versicherten nun auf neue Weise helfen. Hinter der Tinnitracks-App steckt die Idee, dass das Hören von speziell frequenzgefilterter Musik die überaktiven Nervenzellen im Gehirn, die für den Dauerton verantwortlich sind, beruhigt und so das störende Ohrengeräusch nachhaltig reduziert.
Für die Therapie mit dem Medizinprodukt brauchen Patienten lediglich ein Smartphone oder Tablet sowie Kopfhörer. Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt und ein Hörgeräteakustiker bestimmen zu Beginn die individuelle störende Frequenz. Mithilfe der App werden dann die krankmachenden Signale durch die eigene Musik auf dem Smartphone ausgeblendet.
TK-Versicherte, die an dem Projekt teilnehmen wollen, müssen nicht in Hamburg wohnen, aber sie müssen bei einem der teilnehmenden Hamburger Mediziner behandelt werden.
Apps bekommen festen Platz in der Gesundheitsversorgung
Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg, erklärt das Engagement ihrer Kasse: „In der vergangenen Zeit haben sich Apps einen Weg in die Gesundheitsversorgung gebahnt und werden dort künftig einen festen Platz einnehmen. In der Tinnitracks-App sehen wir eine gute Möglichkeit zur konventionellen Therapie und wollen damit einen Teil zur digitalen Versorgung beitragen.“ |
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