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Wirtschaft
Sovaldi-Preis steht
Gut 5000 Euro weniger für eine Monatspackung
Innerhalb der regulären Verhandlungszeit konnten sich GKV-Spitzenverband und Gilead nicht auf einen Erstattungsbetrag einigen. Deshalb kam die Schiedsstelle ins Spiel. Seitens der GKV hieß es aber immer wieder, man sei weiterhin um eine Verhandlungslösung bemüht. Diese ist nun gefunden. Laut GKV-Spitzenverband gilt sie drei Jahre. Neben dem rückwirkend geltenden Erstattungsbetrag sei eine Preisstaffelung vereinbart worden, die in den zwei folgenden Jahren zu weiteren Einsparungen führen werde.
Grundlage für die Erstattungsbetragsverhandlungen sei der differenzierte Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 17. Juli 2014 gewesen. Dieser habe Sofosbuvir für die Therapie der chronischen Hepatitis C bei etwa fünf Prozent der Patienten einen Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen bescheinigt. Für circa 35 Prozent der Patienten sei dem Wirkstoff ein Anhaltspunkt auf einen geringen Zusatznutzen zugesprochen worden. Bei etwa 60 Prozent der Patienten gelte ein Zusatznutzen als nicht belegt.
Der GKV-Spitzenverband betont, dass der vereinbarte Erstattungsbetrag den verordnenden Arzt nicht von seiner Pflicht entbindet, generell jede Verordnung auf ihre Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit hin zu prüfen. Für Menschen, denen Sovaldi® keinen Zusatznutzen bringt, ist die Verordnung stets unwirtschaftlich.
Sovaldi® kommt derzeit bei Hepatitis-C-Patienten vom Genotyp 1 nur in Kombination mit anderen Arzneimitteln zu Einsatz. Entweder mit Ribavirin oder auch mit den neuen Substanzen Simeprevir und Daclatasvir. Die Therapiedauer beträgt drei Wochen. Für diesen Zeitraum kostet Sovaldi® nun 43.562,52 Euro. Zudem ist noch der gesetzliche Herstellerabschlag abzuziehen. |
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