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Welche Kompetenzen braucht die PTA der Zukunft?

Runder Tisch zur PTA-Novellierung

Am 5. März trafen sich Vertreter von Berufsorganisationen und PTA-Schulen bei ADEXA in Hamburg, um über die Erneuerung der PTA-Ausbildung zu diskutieren. Über die Notwendigkeit bestand Einigkeit, über das „Wie“ gab es unterschiedliche Auffassungen.
Foto: DAZ/diz

Viele Köpfe mit guten Ideen für ein bessere PTA-Ausbildung.

Teilnehmer waren die BVpta-Bundesvorsitzende Sabine Pfeiffer, die bei der ABDA zuständige Abteilungsleiterin Dr. Berit Winter, Niedersachsens Kammerpräsidentin Magdalene Linz, Mira Sellheim vom Hessischen Apothekerverband, Yvonne Heckmann von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Lehrer und Schulvertreter aus Baden-Württemberg, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen und Westfalen-Lippe sowie Vertreterinnen von ADEXA. Reinhild Berger moderierte die Diskussion.

Mehrheit wünscht Verlängerung der Ausbildung

Zur Einführung hielt die Leiterin der ADEXA-Fachgruppe PTA, Ingrid Heberle, ein Plädoyer für eine Verlängerung der Ausbildung von zweieinhalb auf drei Jahre. Auch die große Mehrzahl der Anwesenden sah Bedarf für eine Verlängerung, teils bei der Schulzeit (auf 2 ½ Jahre), teils beim Praktikum (auf 1 Jahr). Gegen ein längeres Praktikum spricht die sehr unterschiedliche Qualität der Betreuung in den Praktikumsapotheken. Auch besteht die Gefahr, dass Praktikanten als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden. Gegen eine längere Schulzeit sprechen die steigenden Kosten für Schüler an privaten Schulen sowie organisatorische Probleme der Schulen.

Einige Teilnehmer schlugen vor, die Ausbildung nicht zu verlängern, sondern von überholten Inhalten zu entschlacken und die dadurch gewonnene Zeit für den Erwerb moderner Kompetenzen zu nutzen.

Zertifizierung der Ausbilder

Die meisten Anwesenden sprachen sich für zwei Jahre Schule plus ein Jahr Praktikum aus – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass neue Rahmenbedingungen für eine hohe und bundesweit einheitliche Qualität der Ausbildung sorgen! Es wurden u. a. ein Qualitätssiegel für Schulen, eine Zertifizierung der ausbildenden Apotheken sowie ein praktikumsbegleitender Unterricht durch die Kammern ­befürwortet. Der bundeseinheitliche Rahmenlehrplan sollte so flexibel sein, dass z. B. Wahlpflichtstunden für einzelne Berufsfelder möglich sind.

Ingrid Heberle lobte den Austausch „am runden Tisch“ als „sehr konstruktiv“. Sie habe gespürt, dass allen Beteiligten „die Zukunft des PTA-Berufs wirklich am Herzen liegt“. Dabei geht es aber auch um die Zukunft der Apotheken, so Heberle: „Wer die ‚Apotheke 2030‘ umsetzen will, muss die pharmazeutischen und kommunikativen Kompetenzen der PTA ebenso stärken wie die der Apothekerinnen und Apotheker.“ |

Dr. Sigrid Joachimsthaler

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