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Adexa-Info
Nachfrage nach Arbeitskräften auf Rekordhöhe
Arbeitslosenquote bei Apothekern regional unter 1 Prozent
Die gute Konjunktur- und Wirtschaftslage führt dazu, dass viele Arbeitnehmer ihre Stelle wechseln – und für die Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, diese neu zu besetzen. Laut BA gibt es kaum noch Branchen, in denen keine freien Jobs angeboten werden.
Auch im Apothekenbereich gibt es Regionen, in denen die Anzahl arbeitsloser Approbierter deutlich unter der Zahl der offenen Stelle liegt. Ein Beispiel (laut Angaben des Online-Portals Apotheke adhoc) ist Mecklenburg-Vorpommern, wo auf 14 arbeitslose Apotheker 43 offene Stellen kommen. Deutschlandweit waren im Januar 801 Apotheker arbeitslos gemeldet.
Nach 47 Jahren: Die ersten PTA gehen in Rente
Auch bei den PTA nimmt die Zahl der offenen Stellen zu, während die Zahl der Arbeitslosen und Arbeitssuchenden abnimmt. „Arbeitgeber sollten daran denken, dass es den PTA-Beruf mittlerweile schon 47 Jahre gibt“, mahnt ADEXAs Erste Vorsitzende Barbara Neusetzer. „Es gibt also jetzt erstmals PTA-Kolleginnen, die in Rente gehen. Zusammen mit den beiden vom Aussterben bedrohten Apothekenberufen der Apothekerassistenten und der Pharmazieingenieure tut sich hier eine bedrohliche Lücke auf. Wenn dann die Apothekeninhaber auch noch den PKA-Beruf vernachlässigen, kann es in manchen Regionen richtig dramatisch werden.“
Bundesweit hat sich die Zahl der arbeitslosen Apotheker in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. Im Verlauf des Kalenderjahres sind seit vielen Jahren Schwankungen zwischen etwa 400 und 850 zu beobachten. Auch bei den PTA ist der Stand im Januar 2015 mit 1578 nur wenig höher als im Januar 2010 mit 1543. Setzt man dies allerdings mit dem starken Anstieg der PTA-Stellen in den letzten Jahren ins Verhältnis, dann wird klar: Der Fachkräftemangel ist auch im Apotheken-bereich angekommen.
Nachwuchs und Mitarbeiter haben die Wahl
„Die Kolleginnen können sich vielerorts die Apotheke mit den besten Arbeitsbedingungen aussuchen. Das ist auch völlig legitim“, sagt ADEXAs Zweite Vorsitzende Tanja Kratt. „Und wenn die Arbeitgeber der öffentlichen Apotheken in solchen Zeiten für Schulabsolventen und Berufsnachwuchs attraktiv bleiben wollen, müssen sie bei den Gehältern und Ausbildungsvergütungen konkurrierende Branchen im Blick haben. Wer jetzt zögert, wird den Wettbewerb um die ausreichend Qualifizierten nicht gewinnen können.“
Demnächst treffen sich ADEXA und der Arbeitgeberverband ADA zur ersten Runde der Gehaltstarifverhandlungen. Tanja Kratt: „Wir erwarten von der Arbeitgeberseite ein deutliches Votum für einen zukunftsorientierten Tarifvertrag, der den Nachwuchs, aber auch jetzige und künftige Angestellte entsprechend honoriert.“ |
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