Arzneimittel und Therapie

Vorteil für die alten Gestagene

Geringeres Thromboembolierisiko bestätigt

jb | Dass kombinierte orale Kontrazeptiva das Risiko für venöse thromboembolische Ereignisse (VTE) erhöhen, ist seit Längerem bekannt. Ebenso wie die Tatsache, dass das Ausmaß des ­Risikos von der Art des Gestagens ­abhängt. In mehreren Untersuchungen gab es bereits Hinweise, dass die neueren Gestagene diesbezüglich kritischer sind als die älteren. Allerdings waren diese Studien aufgrund methodischer Schwächen nicht in der Lage die Risikoerhöhung zu quantifizieren, zudem waren neuere oder seltener verordnete Substanzen wie Drospirenon oder Norgestimat nicht berücksichtigt. Eine ­britische Fall-Kontroll-Studie hat diese unterschiedlichen Risikoprofile jetzt noch einmal bestätigt.

Die Auswertung von über 10.000 VTE ergab, dass das relative Risiko unter Desogestrel, Gestoden, Drospirenon oder Cyproteron signifikant höher ist als das unter den alten Substanzen ­Levonorgestrel und Norethisteron. Aus der Reihe tanzte lediglich Norgestimat, das zu den neueren Substanzen zählt, dessen VTE-Risiko aber dem der älteren entspricht. So treten unter 10.000 Pillen-Anwenderinnen im Vergleich zu Frauen, die kein kombiniertes orales Kontrazeptivum einnehmen, unter Levonorgestrel und Norgestimat jeweils sechs zusätzliche VTE auf. Damit ist unter diesen Substanzen das Risiko für VTE am geringsten. Unter Desogestrel und Cyproteron sind es je 14 zusätzliche VTE. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Auftreten von VTE und der Estrogen-Dosis wurde nicht festgestellt. |

Quelle: Vinogradova Y, et al. BMJ 2015; 315:h2135

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