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Aus den Ländern
Perspektivpapier, MM und Olympia
Politischer Sommerabend in Schleswig-Holstein
Kammerpräsident Gerd Ehmen machte die Gäste auf das Perspektivpapier 2030 aufmerksam, mit dem die Apotheker auf den gesellschaftlichen Wandel reagieren. Ehmen erklärte, Beratung und Arzneimitteltherapiesicherheit stünden im Kompetenzkatalog der Apotheken an erster Stelle, er erwähnte aber auch die Aufgaben in der Pharmakovigilanz, die Arzneimittelherstellung und die Prävention. Hinsichtlich des neuen Angebotes von Medikationsanalyse und -management sei das Modellprojekt ARMIN ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. „Dieses Projekt ist beispielhaft für die Schaffung heilberuflicher Netzwerke.“
„Gesetz zulasten Dritter“
Unzufrieden zeigte sich Ehmen dagegen mit dem Gesetzentwurf zum eHealth-Gesetz. Ein Medikationsplan, der ohne Beteiligung der Apotheker erstellt wird, sei nur eine „Anwendungshinweissammlung“. So würden Fragen höchstens aufgeworfen, aber die Probleme nicht gelöst. Die Medikation müsse systematisch auf Wechselwirkungen und andere Risiken geprüft werden. Es könne nicht sein, dass die Apotheker diese Analyse „ehrenamtlich“ ohne Honorar durchführen. Dies sei ein „Gesetz zulasten Dritter“ und daher abzulehnen.
Außerdem kritisierte Ehmen die Rabattverträge. Jeder Patient müsse Vertrauen in das Therapeutikum gewinnen, aber häufige Präparatewechsel würden sehr oft zu nachhaltigen Irritationen führen. Dann würden die Arzneimittel möglicherweise nicht eingenommen. Im Zusammenhang mit den vielfältigen Aufgaben der Apotheken forderte Ehmen angemessene Rahmenbedingungen. „Es ist absolut unverzichtbar, dass ein qualifizierter Mitarbeiterstab auch leistungsgerecht entlohnt wird“, so Ehmen.
Unterstützung vom Ministerium
In einem Grußwort erklärte Anette Langner, Staatssekretärin im Landessozialministerium, die Diskussion über das Leitbild habe gezeigt, dass die Apotheker die Zukunft gestalten können und wollen. Sie zeigte sich offen für Gespräche mit den Apothekern, betonte die unverzichtbare Rolle der Apotheken, würdigte ihre Lotsenfunktion und bezeichnete die Präsenzapotheken als Rückgrat der Arzneimittelversorgung. Die Rolle der Präsenzapotheken werde sogar noch wichtiger werden. Das Medikationsmanagement sei eine Chance für die Apotheker, sich weiterzuentwickeln und zukunftsfähig aufzustellen. Wenn das MM gemeinsam mit den Ärzten umgesetzt würde, würde es zu einem wichtigen Versorgungsbaustein, besonders für die ältere Bevölkerung. Dies würde auch einen Ansatz für eine Übernahme in die Regelversorgung eröffnen.
Zur jüngsten Änderung des Apothekennotdienstes in Schleswig-Holstein erklärte Langner, diese fordere manchen Patienten einen längeren Weg ab, aber der Notdienst fordere auch den Apothekern einiges ab. Daher habe das Ministerium die Apotheker öffentlich gegen Kritik verteidigt, die in vielen Briefen geäußert worden sei.
Blick auf Olympiade 2024
Ein weiterer Programmpunkt war eine kurze heitere Gesprächsrunde mit dem ehemaligen Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen, der Ruder-Olympiasiegerin Meike Evers-Rölver und dem Präsidenten des Landessportverbandes, Hans-Jakob Tiessen. Dabei ging es um die Bewerbung von Hamburg und einigen Sportstätten in Schleswig-Holstein für die Olympischen Sommerspiele 2024. Evers-Rölver vermittelte einen Eindruck von der olympischen Idee. Tiessen erklärte, Hamburg habe mit seinem Konzept nachhaltiger Spiele am Wasser mitten in der Stadt und mit einem starken Rückhalt in der Bevölkerung gute Chancen.
Mit dieser Einlage beim Sommerabend wollte die Apothekerkammer zugleich ihre Verbundenheit mit dem Landessportverband ausdrücken. Beide Organisationen engagieren sich gemeinsam mit der Ärztekammer für das Präventionskonzept „Rezept für Bewegung“. |
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