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Arzneimittel und Therapie
Wie schlecht ist Metformin?
Studie untersucht Gabe bei Niereninsuffizienz
Metformin gilt als Mittel der ersten Wahl bei Typ-2-Diabetes. Auch wenn die Grenzwerte erst vor Kurzem etwas gelockert wurden, ist die Substanz nach wie vor bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz kontraindiziert. Grund hierfür ist das wahrgenommene Risiko für Laktatazidosen. Studien, die die Anwendung von Metformin bei Patienten mit fortgeschrittener chronischer Niereninsuffizienz untersuchen, gibt es allerdings bislang nicht. In einer retrospektiven Beobachtungsstudie sollte daher die Sicherheit von Metformin bei Typ-2-Diabetikern mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz (ungefähr Stadium 5, GFR < 15) analysiert werden. Dazu wurden Daten von über 12.350 niereninsuffizienten Typ-2-Diabetikern ausgewertet, von denen 1005 mit Metformin behandelt wurden. Die Ergebnisse stützen die Ansicht, dass Metformin bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz nicht angewendet werden sollte. So konnte zwar kein erhöhtes Risiko für Laktatazidosen unter Metformin festgestellt werden, jedoch eine um 35% erhöhte Gesamtmortalität. Diese war dosisabhängig. Ob eine Kombinationstherapie oder eine Metformin-Monotherapie durchgeführt wurde, hatte keinen Einfluss. Damit scheiden Hypoglykämien als Mortalitäts-beeinflussender Faktor aus.
Wert der Woche: Creatinin
Serumcreatinin: zur Berechnung der glomerulären Filtrationsrate als Maß der Nierenfunktion.
Normwerte: abhängig vom Verfahren, Frauen: 0,56 - 0,91 mg/dl (50 – 80 µmol/l)
Männer: 0,64 - 1,05 mg/dl (57 – 93 µmol/l)
Trotz einzelner Schwächen der Untersuchung kommen die Autoren zu dem Schluss, an der gültigen Empfehlung Metformin bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz nicht einzusetzen, festzuhalten. |
Quelle: Hung SC, et al. Lancet Diabetes Endocrinol. 2015 Jun 17. [Epub ahead of print]
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