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- DAZ 28/2015
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Prisma
Neuropathie durch enge Jeans
Beim Hocken die Nerven abgeklemmt
Die 35-jährige Frau hatte einer Verwandten beim Umzug geholfen. Auf dem Heimweg verlor sie das Gefühl in den Beinen, fiel hin und blieb einige Stunden liegen, bis sie gefunden und in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Inzwischen waren ihre Unterschenkel so stark angeschwollen, dass die Hosenbeine aufgeschnitten werden mussten, um sie daraus zu befreien. Eine CT-Untersuchung ergab ein beginnendes Kompartimentsyndrom: Die Muskeln hatten sich durch die Einlagerung von Wasser ausgedehnt und drückten auf die Nerven und die Blutgefäße. Zudem wies eine erhöhte Konzentration der Creatinkinase auf eine leichte Rhabdomyolyse hin. Zum Glück hatte sich die Kreislaufstörung in den Beinen noch nicht auf den Rumpf ausgedehnt.
Die Patientin erhielt eine wirkstofffreie intravenöse Rehydrationslösung. Die Muskelödeme bildeten sich schnell zurück, und nach vier Tagen war auch die Neuropathie vollständig behoben. Der Fall zeigt, dass modische Kleidung bei körperlichen Arbeiten akut die Gesundheit schädigen kann. Nicht umsonst gibt es zweckmäßige Arbeitskleidung. |
Quelle: Wai K, et al. Fashion victim: rhabdomyolysis and bilateral peroneal and tibial neuropathies as a result of squatting in ‘skinny jeans’. J Neurol Neurosurg Psychiatry; Epub 23.6.2015
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