Komplementäre Therapien

Spezialisten für Schüßler-Salze

Eine Übersicht über die wichtigsten Anbieter

ral | Wer Schüßler-Salze in seiner Apotheke anbieten möchte, der kann zwischen Produkten von verschiedenen Herstellern wählen. Zu den bekanntesten Schüßler-Salz-Anbietern in Deutschland gehören die Bombastus-Werke, die DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG, die Orthim KG und die A. Pflüger GmbH & Co. KG. Zudem hat sich das österreichische Unternehmen Adler Pharma mit seinem Schüßler-Salz-Sortiment in Deutschland mittlerweile einen Namen gemacht. Damit Sie wissen, wo die Produkte in Ihrer Apotheke ihren Ursprung haben, möchten wir unseren „Schwerpunkt Schüßler-Salze“ zum Anlass nehmen, Ihnen diese Unternehmen – in alphabetischer Reihenfolge – ein wenig genauer vorzustellen. Die Pflüger GmbH, die wir vor Ort besucht haben, finden Sie dabei im danach folgenden Beitrag.

Adler Pharma

Die Adler Pharma wurde im Jahr 2000 gegründet und hat ihren Firmensitz in Zell am See, im Salzburger Land. Es handelt sich hier also um ein noch recht junges Unternehmen. Es ist aus einer Apotheke, der Adler Apotheke in Zell am See, hervorgegangen und wird von der Firmengründerin, Mag. pharm. Susana Niedan-Feichtinger, als Familienunternehmen geführt. Aus persön­licher Begeisterung, verbunden mit ­erheblichem Engagement für die Heilweise der Schüßler-Salze, ist in einer vorwiegend touristisch orientierten Gegend ein pharmazeutisches Unternehmen entstanden, das heute 53 Arbeitnehmern, davon 30 Frauen, einen Arbeitsplatz sichert. Adler Pharma hat sich von Anfang an als Partner von Apotheken definiert, daher alle Produkte als apothekenexklusiv angeboten und ist heute in Österreich Marktführer im Bereich der Schüßler-Salze. Das Sortiment umfasst 33 Schüßler-Salze in Tablettenform. Sie sind glutenfrei und werden ohne Magnesiumstearat gemäß GMP in Reinräumen, entsprechend dem HAB hergestellt. Weiterhin gehören die Adler Topics zum Sortiment, äußere Anwendungen mit hoch verdünnten Mineralstoffen, die nach eigenen Rezepturen hergestellt werden. Zudem bietet Adler Pharma zwölf Nährstoffkombinationen an, die schwerpunktmäßig mit Schüßler-Salzen kombinierbar sind, was interessante Beratungsmöglichkeiten eröffnet. In Österreich wurden darüber hinaus seit 2014 insgesamt sechs Schüßler-Komplexmittel zugelassen, die auf verschiedene Lebenssituationen abgestimmt sind und die Anwendung der Schüßler-Salze erleichtern sollen.

Foto: Adler Pharma

Das österreichische Unternehmen Adler Pharma mit Sitz in Zell am See bietet seit 2000 ein wachsendes Schüßler-Salz-Sortiment zur inneren und äußeren Anwendung an.

Neben der Entwicklung von Produkten zur Erweiterung der Möglichkeiten der Schüßler’schen Heilweise war es Adler Pharma von Beginn an ein Anliegen, das Wissen um die Schüßler-Salze zu vertiefen und weiterzuentwickeln. Aus einer engen und dynamischen Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Biochemie nach Dr. Schüßler und Antlitzanalyse ist ein modulares und vernetztes Angebot an Aus-und Fortbildungsmöglichkeiten für das Fachpersonal in den Apotheken entstanden. Eine Hotline, die von ausgebildeten Fachkräften in der Firma direkt betreut wird, hilft darüber hinaus bei Beratungsproblemen in der Apotheke telefonisch weiter.

Bombastus-Werke

Die Bombastus-Werke wurden am 1. April 1904 von Emil Bergmann, Max Däbritz und Otto Braune als Kommanditgesellschaft gegründet. Der Betrieb begann als Manufaktur in Freital-Potschappel. Zunächst wurden ausschließlich kosmetische Präparate zur Mund-, Zahn-, Haar- und Hautpflege hergestellt. 1906 wurde der „Fabrik für kosmetische Erzeugnisse“ eine „Abteilung für pharmazeutische Präparate“ angegliedert und der Firmensitz aufgrund des sich rasch vergrößernden Produktionsumfangs in ein neu erbautes Gebäude auf einem Gelände bei Freital verlegt, das noch heute als Stammhaus der Bombastus-­Werke fungiert.

Foto: Bombastus-Werke

Die Schüßler-Salze der Bombastus-Werke erkennt man am Notenschlüssel auf den Tabletten. Seit 2012 ist zudem die Schüßler-Zahl eingeprägt.

Besonderes Augenmerk legten die Bombastus-Werke damals auf Salbei als Heilpflanze, von der im Laufe der Zeit neben Blüten und Blättern auch die Wurzeln verarbeitet wurden. Um 1920 begann das Unternehmen mit einem mehrjährigen Salbeianbau auf mehreren Feldern am Werk und in dessen näherer Umgebung. Im Laufe von ca. zehn Jahren wurde die Anbaufläche auf 30 ha erweitert und die Bombastus-Werke entwickelten sich zum – bis heute – größten und einzigen Anbauer von mehrjährigem Salbei in Europa. Nach dem 2. Weltkrieg waren die Bombastus-Werke zunächst in der DDR weiter tätig, wurden 1972 dann jedoch verstaatlicht. Ein Neubeginn wurde mit der Reprivatisierung und Gründung der Bombastus-Werke GmbH am 1. Juli 1990 gesetzt. In den folgenden Jahren schlossen sich umfangreiche Investitionen in allen Unternehmensbereichen an. Seit Mitte 2000 sind die Bombastus-Werke eine Aktiengesellschaft. Das Sortiment umfasst Nahrungsergänzungsmittel, Fertigarzneimittel, homöopathische Präparate, Kosmetika, ätherische Öle, Duft- und Komplexkompositionen, Monotees und Teemischungen, Früchte- und Lebensmitteltees – und Schüßler-Salze. Mit deren Produktion wurde bereits 1972 begonnen. Das Sortiment umfasst heute 24 Schüßler-Salze in Tablettenform – glutenfrei und standardisiert her­gestellt nach den Vorschriften des HAB. Seit 2012 werden sie mit ein­geprägter Schüßler-Zahl angeboten. Weiterhin sind elf Salze in Cremeform zur topischen Anwendung im Programm. Die Cremes sind den Bombastus-Werken zufolge gut hautverträglich. Sie werden ohne Konservierungs-, Duft- und Farbstoffe hergestellt.

DHU-Arzneimittel

Im Jahr 1866 gründete der Apotheker Dr. Willmar Schwabe die „Homö­opathische Centralofficin Dr. Willmar Schwabe“ in Leipzig. Ab Dezember 1873, das heißt noch im gleichen Jahr in dem Schüßler seine Therapiemethode erstmals in einem homöopathischen Fachmagazin veröffentlichte, bot Schwabe dann auch Schüßler-Salze an. Die 1961 aus der Schwabe-Gruppe heraus gegründete Deutsche Homöopathie-Union DHU (heute Schwesterunternehmen von Schwabe) darf ihre Schüßler-Salze deshalb mit Recht als „Original seit 1873 bezeichnen“. Auch die ­industrielle Qualitätsherstellung ­homöopathischer Arzneimittel geht maßgeblich auf Schwabe zurück. ­Bereits 1872 veröffentlichte er seine homöopathische Pharmakopöe, die mit ihren Herstellvorschriften die Qualität kontinuierlich sichert. In ­einem persönlichen Brief lobte ihn Dr. Schüßler für dieses Werk, das der Vorläufer des heutigen HABs ist.

Foto: DHU

Als „Original seit 1873“ bezeichnet die DHU ihr Schüßler-Salz-Portfolio. Neben Tabletten, Sachet und Salben werden sie mittlerweile auch in Form von Globuli angeboten.

Um die Jahrtausendwende besann man sich bei DHU seines alten Schatzes Schüßler-Salze und hat mit großem Engagement diese Therapiemethode Publikum und Fachkreisen wieder bekannt gemacht. Ein umfangreiches Service-Paket bestehend aus Fortbildung, Infomaterialen, dem Einbezug der Medien, attraktive Packungsgestaltungen, Telefonhotline und Außendienst haben den Grundstein dafür gelegt, dass Schüßler-Salze in Deutschland heute wieder ein Begriff sind. Und eine attraktive Sparte für die Apotheke. In den ­Folgejahren hat die DHU durch Anwender-orientierte Neuerungen die Schüßler-Salze als einfache und ­effektive Arzneimittel etabliert. Sie traf damit genau den Wunsch des naturorientierten Kunden, der sich sanfte aber einfache Lösungen wünscht. Mit ihrem passenden Konzept wurde die DHU Marktführer im Segment Schüßler-Salze in Deutschland. DHU Schüßler-Salze gibt es als Tabletten, auch als Gluten-freie „Karto-Reihe“, und Salben sowie die Nr. 1 und Nr. 11 als Lotionen. Seit 2014 ist das Salz Nr. 7 als Sachet in Pulverform erhältlich, z. B. für die Anwendung als „Heiße Sieben“. Seit Juni 2015 gibt es DHU Schüßler-Salze zudem als Globuli – frei von Lactose, Gluten und Alkohol – und damit für die ganze Familie geeignet.

Orthim

Heilen, ergänzen, lindern und pflegen mit innovativen und natürlichen Präparaten, lautet der Leitgedanke der Orthim KG. Das ostwestfälsche Unternehmen wurde 1991 vom Bio­logen Dr. Dirk Kuhlmann und dem Apotheker Werner Lau gegründet und 1997 von der A. Pflüger GmbH & Co. KG erworben. Auf Betreiben von Ulrich Pflüger wurde das Produktportfolio bald nach der Übernahme um Schüßler-Salze ergänzt. Und seit dieser Zeit beschäftigt sich Ulrich Pflüger auch intensiv mit der Bekanntmachung und Verbreitung der Schüßler-Salze in Deutschland. Er zählt zu denjenigen, die sehr früh Buchautoren, Heilpraktiker, Apotheker und Anwender an einen Tisch brachten und zum kontinuierlichen Erfahrungsaustausch anregte. Daraus entstanden über die Jahre viele Fachbuchtitel und Zeitschriftenartikel. Vor allem aber wurde die Heilweise wieder stärker in Therapie und Be­ratung gebracht.

Foto: Orthim KG

Die Schüßler-Salze von Orthim präsentieren sich in modernem Verpackungsdesign. Neben Tabletten bietet das Unternehmen Schüßler-Globuli, mineralstoffhaltige Kosmetik und die Darreichungsform „Sachet“.

Um seine Vorstellungen noch besser verwirklichen zu können, übernahm Ulrich Pflüger im Jahr 2001 als alleiniger Inhaber die Orthim KG und führt sie seitdem eigenständig.

Die Orthim KG entwickelt, fertigt und vertreibt mittlerweile ein umfangreiches naturmedizinisches Sortiment, bestehend aus homöopathischen Arzneimitteln, Nahrungsergänzungsmitteln – und Schüßler-Salzen in verschiedenen Darreichungsformen. Innovation ist Orthim wichtig. Die Orthim KG ist Vorreiter für die Einführung des Gesamtsortiments der lactosefreien Schüßler-Globuli von der Nummer 1 bis Nummer 27. Auch die Darreichungsform „Sachet“ – für die unkomplizierte und schnelle Anwendung einer „Heißen 7“ unterwegs – haben die Westfalen ins Leben ge­rufen. Im Jahr 2011 wurde die Verpackung geändert. Statt in Pharma-Kunststoff finden sich alle Schüßler-Tabletten und -Globuli von Orthim nun in braunen Medizingläsern wieder. Das Glas ist im Kontakt mit den Arzneimitteln neutral und beeinflusst bei Lagerung weder Geruch noch Geschmack der Produkte. Ein wichtiger Punkt, gerade bei lactosehaltigen Schüßler-Salzen. Rund um das Thema der Schüßler-Salze sind zudem Neuentwicklungen wie das Rhino-orthim® Nasenspray und mineralstoffhaltige Kosmetik entstanden. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.