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Junge Apotheker im Blickfeld
AK Schleswig-Holstein: Den Berufsnachwuchs sichern
Kammerpräsident Gerd Ehmen erklärte, alle Anbieter im Gesundheitswesen müssten sich auf die zunehmend eingeforderte Digitalisierung einrichten. Der Datenschutz wirke dabei immer wieder als Bremse. Mittlerweile habe er den Eindruck, dass andere Konzepte die elektronische Gesundheitskarte überholen könnten. „Hoffentlich entsteht kein Durcheinander an verschiedenen Angeboten“, mahnte Ehmen.
Nachwuchs dringend gesucht
In der Gesundheitspolitik und der Marktentwicklung konstatierte Ehmen eine immer größere Geschwindigkeit: „Die Taktung nimmt zu.“ Das Perspektivpapier ziele auf das Jahr 2030, aber „wir werden Tempo aufnehmen müssen“, folgerte Ehmen. Dazu gehöre auch die anstehende Diskussion über das Berufsbild der Apotheker. Ehmen forderte eindringlich zur Teilnahme an der Online-Debatte im November auf. Mit Blick auf eine Altersstrukturanalyse der Kammermitglieder erklärte Ehmen: „Wer soll die Arbeit machen? Bei einigen Zahlen wird mir angst und bange.“ Wenn alle Apotheker, die bereits Rente beanspruchen könnten, dies tun würden, hätten wir ein Versorgungsproblem, erklärte Ehmen. Die Apotheker sollten sich daher bei jeder Gelegenheit für den Apotheker- und den PTA-Beruf stark machen, die eine Arbeitsplatzgarantie böten. Kammergeschäftsführer Frank Jaschkowski ergänzte, männliche Apotheker als Mitarbeiter in Apotheken schienen ein Auslaufmodell zu sein. Diese gingen eher in die Industrie.
Rechnungszins gesenkt
Dr. Stefan Zerres, Kammerjustiziar und Geschäftsführer des Versorgungswerkes der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, präsentierte den Jahresabschluss 2014 des Versorgungswerkes. Aufgrund der guten Entwicklung am Aktienmarkt sei dieser sehr erfreulich, so Zerres. Mit Blick auf das anhaltend niedrige Zinsniveau beschloss die Kammerversammlung jedoch, den Rechnungszins von 3,7 auf 3,65% zu senken. Eine Dynamisierung der Ansprüche oder der Renten wäre dagegen unverantwortlich, so Zerres. Vielmehr kündigte er an, das Versorgungswerk werde eine Absenkung des Rechnungszinses für künftige Beiträge vorbereiten.
Signal für die Jungen
Bei der Wahl zum Aufsichtsausschuss des Versorgungswerkes wurden von den neun Bewerbern die fünf jüngsten Kandidaten Dr. Kai Christiansen, Holger Helmholz, Susanne Hahn, Harald Erdmann und Stephanie Rust gewählt. Zuvor hatte Christiansen für ein Signal zugunsten der Jüngeren geworben. Denn die Risiken, die das Versorgungswerk in den vorigen 15 Jahren getroffen hätten, seien fast nur von den Rentenanwärtern bezahlt worden. Auch die Absenkung des Rechnungszinses werde von den Anwärtern bezahlt. Bereits bei früheren Kammerversammlungen hatte Christiansen gefordert, neue Belastungen gleichmäßiger zwischen Anwärtern und Rentnern aufzuteilen. Der bisherige Ausschussvorsitzende Joachim Fielitz sowie die langjährigen Mitglieder Gerd Stange und Dr. Peter Heerklotz hatten nicht mehr kandidiert. Ohne Überraschungen endeten die Wahlen zum Verwaltungsausschuss. Als Vorsitzende wurde Dr. Roswitha Borchert-Bremer, als ihr Stellvertreter der frühere Kammerpräsident Holger Iven und als Mitglied zudem Antje Haase wiedergewählt. |
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