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Weit mehr als früher

Bilanz für 2015 – vfa meldet 36 Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen

BERLIN (lk) | 36 Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen haben forschende Arzneimittelhersteller im ab­laufenden Jahr in Deutschland auf den Markt gebracht, meldet der Branchenverband vfa. Dies seien acht mehr als im Vorjahr und auch weit mehr als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Die 36 neuen Arzneimittel dienen nach vfa-Angaben der Behandlung von Krebs, Infektions-, Herz-Kreislauf-, ererbten Stoffwechsel-, Augen- und Atemwegserkrankungen sowie von entzündlichen Erkrankungen der Haut, Typ-2-Diabetes und Schmerzen. So seien die Möglichkeiten erweitert worden, das Immunsystem gegen mehrere Arten von Krebs zu aktivieren – durch Medikamente, die Immunzellen „einsatz­bereit“ halten (PD-1-Hemmer) oder sie ­direkt an Krebszellen heranführen ­(BiTEs = bispezifische T-Cell Engager). Für einige Patienten, denen Herzin­farkte oder Schlaganfälle drohen, böten Cholesterin-senkende PCSK9-Hemmer eine neue Möglichkeit, die Risiken zu senken. Gegen multiresistente Bakterien sind zwei neue Antibiotika verfügbar geworden. Erstmals wurde ein Arzneimittel mit adulten Stammzellen zugelassen – für die Wiederherstellung einer geschädigten Augen-Hornhaut.

13 Arzneimittel kamen für die Krebstherapie auf den Markt. Davon jeweils drei gegen Multiples Myelom und nichtkleinzelligen Lungenkrebs und zwei gegen fortgeschrittenen schwarzen Hautkrebs. Von den fünf Arzneimitteln gegen Infektionskrankheiten erweitern zwei das Sortiment zur Heilung von Hepatitis C.

Zwei neue Antibiotika sind gegen unterschiedliche multiresistente Keime wirksam. Sieben Arzneimittel sind im Sinne der personalisierten Medizin erst zu verordnen, wenn ein Gen- oder zytologischer Test ihre Eignung beim jeweiligen Patienten angezeigt hat. Damit hat sich die Zahl der Arzneimittel der personalisierten Medizin in Deutschland auf 45 erhöht. Zwölf der 36 Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen haben den Orphan-Drug-Status.

An zwei neuen Wirkstoffen haben deutsche Labors von Pharmaunternehmen maßgeblich mitgewirkt. Sie dienen der Behandlung von akuter lymphatischer Leukämie und nicht-kleinzelligem Lungenkrebs/Lungenfibrose. Die meisten neuen Arzneimittel wurden zudem unter Beteiligung deutscher Kliniken erprobt.

2015 haben Pharmaunternehmen zudem eine Reihe bewährter Wirkstoffe in neuen Darreichungsformen herausgebracht, etwa um sie auch für kleinere Kinder anwendbar zu machen. So ist nun ein AIDS-Arzneimittel als Granulat bereits bei HIV-positiven Kindern ab vier Wochen einsetzbar. In mehreren Arzneimitteln wurden auch häufig gemeinsam eingesetzte Wirkstoffe in einer Tablette kombiniert. |

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