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Wirtschaft
Neuer Ärger für Novartis
Vorwurf der Bestechung in der Türkei
Alles begann mit einer anonymen Mail: Darin wird Novartis vorgeworfen, in der Türkei über die Beratungsfirma Alp Aydin Bestechungsgeld an Vertreter des türkischen Gesundheitsministeriums weitergeleitet zu haben. In dem Schreiben, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, wird ebenfalls behauptet, der Konzern habe sich Geschäftsvorteile im Volumen von schätzungsweise 85 Mio. Dollar verschafft. Konkret gehe es um die Zulassung bestimmter Arzneimittel und Preisvorteile.
Novartis soll über die Bestechung von Mitarbeitern des Gesundheitsministeriums erreicht haben, dass der Konzern seine Arzneimittel Ilaris und Gilenya in Ibect und Fingya umbenennen durfte. Dadurch seien beide Wirkstoffe im internationalen Preisvergleich herausgefallen. „Wir nehmen alle Vorwürfe ernst und untersuchen sie gründlich“, sagte ein Sprecher von Novartis.
Derweil will die US-Justiz ihre laufenden Korruptionsermittlungen gegen Novartis ausdehnen. Die Untersuchungen gehen auf einen ehemaligen Novartis-Mitarbeiter zurück. Er hatte dem Pharmaunternehmen vorgeworfen, in den USA luxuriös gestaltete wissenschaftliche Vorträge vorgetäuscht zu haben, um die teilnehmenden Ärzte dazu zu bringen, Novartis-Arzneimittel bevorzugt zu verschreiben. Der New Yorker Staatsanwalt Preet Bharara ermittelt seit Jahren gegen Novartis. Das Unternehmen bekräftigte, die Vorwürfe seien haltlos.
Druck auf die Aktie
Analysten sind angesichts der jüngsten Entwicklungen vorsichtig. So geht Citigroup-Analyst Andrew Baum davon aus, dass Novartis Strafen von mehr als 2 Milliarden Dollar drohen könnten. Ein Branchenbeobachter von J. Safra Sarasin sagt, dass es Jahre dauern könnte, bis der Fall gelöst sei. Dies sei ein weiterer Faktor, der über der Aktie schwebe. |
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