Wirtschaft

Weniger als ein Oberarzt?

Zi berechnet die inflationsbereinigten Arzteinkommen

cha | Seit 2010 erhebt das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) bei Vertragsärzten und -psychotherapeuten Daten zur Wirtschaftssituation. Nun liegen die Zahlen für 2013 vor.

Der Jahresüberschuss (Gesamteinnahmen aus GKV, PKV, BG etc. minus Gesamtbetriebskosten) lag 2013 bei durchschnittlich 145.400 Euro je Praxisinhaber. Dabei haben jeweils 25% der Niedergelassenen weniger als 83.200 Euro bzw. mehr als 184.800 Euro erwirtschaftet.

Nach Angaben des Zi hat sich die wirtschaftliche Lage in den Praxen zwischen den Jahren 2010 und 2013 „merklich verschlechtert“: Die Jahresüberschüsse seien inflationsbereinigt zurückgegangen, die Betriebskosten dagegen stärker angestiegen als die Verbraucherpreise (Inflationsrate).

Weiter rechnet das Zi aus, dass dem Praxisinhaber nach Abzug der Beiträge zur ärztlichen Altersvorsorge, zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie der Einkommensteuer 2013 ein Nettoeinkommen von 71.758 Euro jährlich bzw. 5980 Euro monatlich verblieb.

Bei der Berechnung des für die Arztvergütung maßgeblichen EBM gilt, dass ein niedergelassener Arzt durch eine vollständige GKV-Tätigkeit das Gehalt eines Oberarztes erzielen müsste, wobei der dazugehörende Referenzwert (105.572 Euro) von 2007 stammt. Da u. a. die Nicht-GKV-Einnahmen auf GKV-Niveau heruntergebrochen werden müssen, stellt das Zi hierzu eine umfangreiche Rechnung an. Resultat ist, dass das Einkommen von Niedergelassenen deutlich unter den Gehältern liege, „die mit vergleichbarer Qualifikation im Krankenhaus erzielt werden können“.

Radiologen an der Spitze

Die höchsten Einkommen verbuchen Radiologen (311.100 Euro Jahresüberschuss), Nuklearmediziner (288.200 Euro) und Kardiologen (270.400 Euro). Immer noch leicht über dem Durchschnitt liegen die Hausärzte mit 146.600 Euro. Unterdurchschnittlich wird dagegen nur in vier Fachgruppen verdient: Psychiatrie (112.400 Euro), Physikalische und rehabilitive Medizin (109.400 Euro), Psychosomatische Medizin (70.700 Euro) und Psychotherapie (65.900 Euro) – wobei vor allem die beiden letztgenannten Gebiete den Einkommensdurchschnitt deutlich nach unten drücken. |

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