Gesundheitspolitik

Wirbel um medizini

STUTTGART (az) | In der Januaraus­gabe des Kindermagazins „medizini“ findet sich ein Test, in dem die Leser gefragt werden: „Wie zufrieden bist du mit deinem Gewicht?“ Das stieß auf deutliche Proteste – nicht nur in der Apothekerschaft.


In dem Test sollen die Kinder Fragen beantworten, etwa „Andere Kinder hänseln dich, weil du angeblich zu dick bist. Wie reagierst du?“ oder „Wie genau kennst du dein Gewicht?“. Am Ende erhalten sie eine Auswertung.

Thomas Luft von der Post-Apotheke aus Edingen-Neckarhausen beschloss, das Januar-Heft nicht abzugeben. Die Begründung seines Teams veröffentlichte er in seinem Blog. „Als Eltern von kleineren und größeren Kindern finden wir es falsch, bereits in diesem Alter Druck in Richtung ‚Bin ich zu dick?’ aufzubauen bzw. den Blick in Richtung Schlankheitswahn zu schärfen.“ Und weiter: „Unsere Aufgabe als Eltern – und auch als Apotheker und PTA – ist es, Kindern die Grundlagen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zu vermitteln. Dabei sollte im Kindesalter noch nicht auf die Figur geachtet werden, da diese durch verschiedene Wachstumsphasen geprägt ist und sich oft verändert.“

In den Sozialen Medien gab es unzählige Reaktionen, das Thema erreichte am Wochenende Tageszeitungen wie den Kölner Stadtanzeiger, die Berliner Zeitung, später dann Stern (online) und die BILD.

Beitrag soll Teenager sensibilisieren

Der Wort & Bild Verlag, der „medizini“ herausgibt, hat nun eine Stellungnahme veröffentlicht, die im Wortlaut in DAZ.online nachzulesen ist ("medizini-Redaktion nimmt Stellung"). Unter anderem steht darin: „Die medizini-Redaktion ist der Meinung, dass sich Kindergartenkinder oder Schulanfänger am besten noch gar nicht mit der eigenen Figur beschäftigen sollten. Die medizini-Redaktion ist aber überzeugt, dass die Themen Aussehen, Figur und Schönheitsideal spätestens am Übergang zu den weiterführenden Schulen ein Thema sind. Genau da soll der Beitrag Teenager sensibilisieren, damit sie und ihre Eltern rechtzeitig darauf hingewiesen werden, dass sie sich möglicherweise zu sehr mit ihrem Aussehen beschäftigen. Dieses Angebot hält die medizini-Redaktion für richtig.“ |

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