Wirtschaft

Der iHealth-Konzern?

Apple übernimmt Gesundheitsdaten-Start-up Gliimpse

wes | In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Apple bereits Anfang des Jahres still und leise Gliimpse Inc. übernommen hat. Das Start-up bietet einen Cloud-Service an, mit dem Gesundheitsdaten gesammelt, verwaltet und geteilt werden können. Brancheninsider spekulieren über eine bevorstehende eHealth-Offensive von Apple.

Seit zwei Jahren befindet sich auf allen iPhones die „Health“-App, die gesundheitsbezogene Daten erfassen kann. Neben der Schrittzahl kann die App unzählige Parameter von der verbrauchten Kalo­rienmenge über Blutzucker- und Blutdruckwerte bis hin zum Menstruationskalender speichern und analysieren. Diese Daten erfasst das iPhone selber, oder sie werden von mit dem Smartphone verbundenen (Mess-)Geräten wie der AppleWatch oder Fitness-Arm­bändern überspielt.

Auf der anderen Seite können Smartphone-Anwendungen auf die Daten in der Health-App zugreifen. Dadurch könnten beispielsweise Fitness-Apps noch nütz­licher für die Anwender werden, wirbt Apple aktiv um die Nutzung dieser Möglichkeit.

Cloud für Arztberichte

Gliimpse dagegen bietet eine so­genannte Cloud-Lösung speziell für Gesundheitsdaten an. Nutzer können insbesondere Arztberichte, Röntgenbilder und ähnliches auf den Servern des US-Start-Ups speichern und z. B. anderen Ärzten den Zugriff darauf gewähren. Laut dem Technologie-Branchendienst golem.de zeichnet sich das Angebot von Gliimpse dadurch aus, dass es unterschiedliche Quellen und Dateiformate zusammenführt.

Für das „Wall Street Journal“ ist die Akquisition ein Indiz dafür, dass Apple eine digitale Plattform entwickeln möchte, die die Daten aus der Gliimpse-Cloud mit denen aus der „Health“-App verknüpft.

Das Technologie-Magazin Wired zitiert den US-Gesundheitsexperten Skip Snow mit den Worten „Apple will das Zentrum für Gesundheitsdaten werden“.

Apple kommentiert die Übernahme wie gewohnt nicht. CEO Tim Cook sagte allerdings Anfang August, man wolle beim Thema Gesundheit „vorpreschen“.

In Europa wird es das neue Angebot vorerst aber wohl nicht geben, vermuten Insider. Die regulatorischen Hürden seien hier zu hoch. |

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