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Wirtschaft
SecurPharm im Krankenhaus
Pilotprojekt zur Echtheitsprüfung startet 2017
Ab Februar 2019 müssen alle in der EU abgegebenen verschreibungspflichtigen Arzneimittel der Arzneimittel-Fälschungsschutz-Richtlinie (Falsified Medicines Directive, FMD) entsprechen. Die abgebende Apotheke muss anhand einer individuellen Seriennummer die Echtheit des Arzneimittels verifizieren (end-to-end-Authentifizierung). Da auch in Krankenhäusern Arzneimittel abgegeben werden, müssen sich auch die Krankenhausapotheken dem deutschen Sicherheitssystem SecurPharm anschließen.
Das SecurPharm-Konsortium, in Deutschland für die technische Umsetzung der FMD zuständig, meldet nun das Erreichen eines „entscheidenden Meilensteins“: Das erste deutsche Krankenhaus wurde erfolgreich an das System angeschlossen. Nachdem damit die technische Machbarkeit gezeigt wurde, soll ab Januar 2017 eine Pilotphase mit mehreren Krankenhäusern folgen. Ziel des Pilotprojekts sei es, die Abläufe der Verifizierung und Ausbuchung aus der Datenbank bei der Echtheitsprüfung von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln „unter den besonderen Reallife-Bedingungen im Krankenhaus zu testen“, heißt es in einer SecurPharm-Pressemitteilung. Es gilt, mögliche Lösungswege für das krankenhaustypische Handling großer Mengen von Arzneimittelpackungen zu entwickeln. Im Sommer hatten Krankenhausapotheker vor einem immensen Anstieg ihrer (Personal-)Kosten durch die FMD-Umsetzung gewarnt.
Und es gibt noch ein weiteres Problem: Laut SecurPharm gibt es noch zu wenig Klinikware mit den neuen Seriennummern. Man ruft deshalb die Arzneimittelhersteller auf, sich am Krankenhaus-Pilotprojekt zu beteiligen. Denn die Zeit bis zur verpflichtenden Einführung des Systems im Februar 2019, darauf weist SecurPharm immer wieder hin, wird langsam knapp. |
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