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- DAZ 11/2016
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Prisma
Kakao beugt Falten vor
Metabolit des (–)-Epicatechins hemmt MMP-1
Das Gemisch der Polyphenole im Kakao zeichnet sich durch den hohen Anteil von (–)-Epicatechin aus. Dieses wird schlechter resorbiert als sein (+)-Enantiomer und größtenteils von Bakterien im Dickdarm zu Dihydroxyphenyl-γ-valerolacton (DHPV) abgebaut, das dann resorbiert wird und zudem Ausgangsstoff für zahlreiche Metaboliten ist.
Nachdem bereits eine frühere Studie mit Probanden ergeben hatte, dass der Verzehr von täglich 4 g Kakaopulver der Hautalterung durch UV-B-Strahlung entgegenwirkt, haben südkoreanische Genetiker einen entsprechenden Versuch mit nackten Labormäusen durchgeführt. Sie hatten die Mäuse acht Wochen lang mit Kakaopulver gefüttert und stellten beim Vergleich mit einer Kontrollgruppe fest, dass die Expression von 788 Genen variierte. So bewirkte der Kakao bei den Mäusen u. a. eine geringere Synthese und Aktivität der Protease Cathepsin G und der Matrix-Metalloprotease 1 (MMP-1). UV-B-Strahlung stimuliert die Synthese dieser beiden Enzyme (im Fall von MMP‑1 über den Transkriptionsfaktor AP-1), die wesentlich am Abbau von Kollagen und somit an der Faltenbildung der Haut beteiligt sind.
Die Forscher haben die Tierversuche durch zahlreiche Tests zur Genexpression in Fibroblasten menschlicher Haut ergänzt. Dabei zeigte sich, dass die Gabe von isoliertem DHPV die Synthese von Cathepsin G und MMP-1 im gleichen Maße herunterreguliert wie das Kakaopulver in vivo. DHPV dürfte demnach der eigentliche Wirkstoff sein. Wegen des aufwendigen Test- und Zulassungsverfahrens ist aber nicht damit zu rechnen, dass er als Reinstoff auf den Arzneimittelmarkt kommt. Die meisten Personen, die die Faltenbildung ihrer Haut verhindern wollen, dürften den Verzehr von Kakaoprodukten ohnehin der Applikation einer Chemikalie vorziehen. |
Quelle
Kim J-E, et al. Oral supplementation with cocoa extract reduces UVB-induced wrinkles in hairless mouse skin. J Invest Dermatol; epub 5.2.2016
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