Apotheke und Markt

Eine positive Bilanz

Ein Jahr ellaOne® rezeptfrei

rei | Seit dem OTC-Switch der Pille Danach haben sich die im Vorfeld von Kritikern geäußerten Befürchtungen nicht erfüllt. Die Altersstruktur der Anwenderinnen ist identisch geblieben, zwei Drittel sind älter als 20 Jahre. Eine intensive Beratung in den Apotheken garantiert die Sicherheit, so die Jahresbilanz, die kürzlich im Rahmen einer Web-Pressekonferenz von HRA Pharma vorgestellt wurde.
Foto: HRA Pharma

Aufklärungsbedarf besteht jedoch weiterhin: Nach den aktuellen Zahlen einer EMNID-Befragung wissen erst 53 Prozent der 19- bis 39-Jährigen, dass es die Pille Danach überhaupt gibt. An den Wochenenden kommt es am häufigsten zum Sex (86%) und damit auch zu Verhütungspannen. Die Abgabe am Wochenende stieg seit dem Switch von sieben Prozent bei Rezeptpflicht auf 28 Prozent im OTC-Verkauf an. 27 Prozent der Packungen wurden im Notdienst abgegeben.

Bei der hormonellen Notfallkontrazeption war den Frauen die Wirksamkeit besonders wichtig (47%), wie eine Umfrage unter 700 Teilnehmerinnen ergab. Metaanalysen zufolge ist Ulipristalacetat (UPA), der Wirkstoff in ellaOne®, Levonorgestrel (LNG) signifikant überlegen. Im Februar 2016 veröffentlichte die WHO ein Informationsblatt zur Notfallverhütung, in dem die überlegene Wirkung von UPA betont wird. Studien zeigen, dass bei der Einnahme von UPA innerhalb von 72 Stunden in mindestens 98% der Fälle ungewollte Schwangerschaften verhindert werden können. So empfiehlt die WHO erstmalig UPA neben LNG als Notfallkontrazeptivum.

Wirksamkeit 3-fach höher

Die Notfallverhütung mit UPA ist sicher, so Professorin Marion Kiechle, Direktorin der Frauenklinik Rechts der Isar der TU München, da es keine Wechselwirkungen und kaum Kontraindikationen gebe, außer schwerem Asthma und schweren Leberschäden. Ein Arztverweis sei bei Verdacht auf eine Schwangerschaft und bei einer Einnahme sinnvoll, die später als fünf Tage nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr erfolgt.

UPA ist 3-mal wirksamer als Levonorgestrel. Die Substanz wirkt präovulatorisch und verschiebt den Eisprung um fünf Tage, so dass Eizelle und Spermium nicht in Kontakt kommen können. UPA hemmt den Anstieg des luteinisierenden Hormons und die Ausschüttung des follikelstimulierenden Hormons. ellaOne® blockiert zudem die Progesteron-Rezeptoren und verhindert so eine Follikelruptur.

Mit Aufklärung gegen Verhütungspannen

Verhütung funktioniert abhängig vom Bildungsgrad und vom Alter, berichtete Bernadette Rüggeberg, Geschäftsführerin des Landesverbandes Donum Vitae NRW e. V. Wie eine aktuelle Untersuchung zeige, würden junge Männer weniger verhüten, 23 Prozent der jugendlichen Migranten überhaupt nicht. Beratung und Aufklärung über eine regelmäßige Verhütung seien daher insbesondere bei Jugendlichen wichtig.

Einheitliche Beratungsstandards

Wie das erste Jahr zeigte, verfügen die Apotheken über Wissen und Sicherheit für das „Notfallgespräch“. 2016 sollen einheitliche Standards mit festgelegten Abläufen folgen, die die Beratung erleichtern, die Dokumentation ersparen und in Haftungsfragen absichern. Dazu vermittelt HRA-Pharma das nötige Basiswissen. Angeboten werden QMS-Schulungen, Service-Materialien und eine Hotline für medizinische Rückfragen (0800 5 28 28 28), die rund um die Uhr und an Feiertagen besetzt ist.

Quelle

Web-Pressekonferenz „Ein Jahr Pille Danach rezeptfrei“, veranstaltet am 2.3.2016 von HRA Pharma

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