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Prisma
Nachtmilch macht müde
Melatonin als Wirkprinzip
Das getestete Nachtmilchpulver enthielt 466 mg/g Tryptophan (vs. 375 mg/g im Tagesmilchpulver) und 86 pg Melatonin (vs. 9 pg), ein „Schlafhormon“ und Metabolit des Tryptophans. Die Mäuse erhielten entweder Tagesmilch- oder Nachtmilchpulver in Portionen von 100, 200 oder 300 mg/kg Körpergewicht und durchliefen jeweils eine Stunde später mehrere Testreihen bezüglich Aktivität/Müdigkeit und Unruhe/Angst. Dazu zählten das Hamsterrad, der Open-field-Test und der Elevated-plus-maze-Test (Labyrinth mit zwei offenen und zwei seitlich begrenzten Gängen auf erhöhtem Niveau; wirkt auf Mäuse furchterregend). Die Nachtmilch-Mäuse bewegten sich weniger und ungeschickter als die Tagmilch-Mäuse und hatten weniger Angst, weil sie schon müde waren. Nach der Gabe von Pentobarbital schliefen sie schneller ein und wachten später auf als die Tagmilch-Mäuse; der Effekt entsprach einer Dosis Diazepam.
Die Firma Milchkristalle GmbH in München stellt aus Nachtmilch ein Produkt her, das Melatonin enthält und „vor dem Schlafengehen getrunken“ werden soll. Die Firma vermeidet den Begriff „schlaffördernd“, vermutlich um dem Produkt nicht den Charakter eines Arzneimittels zu geben. |
Quelle
Dela Peña IJ, et al. Milk Collected at Night Induces Sedative and Anxiolytic-Like Effects and Augments Pentobarbital-Induced Sleeping Behavior in Mice. J Med Food 2015;18:1255-61
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