Arzneimittel und Therapie

Empagliflozin fällt durch

Negative IQWiG-Entscheidung

jb/rr | Trotz positiver Studienergebnisse ist das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen nicht vom Zusatznutzen von Empagliflozin überzeugt.

Bei der frühen Nutzenbewertung im Jahr 2014 hatte das IQWiG keinen Zusatznutzen für Empagliflozin gesehen. Der Hersteller hat eine erneute Bewertung beantragt und zwei Dossiers eingereicht. Darunter auch die Erkenntnisse aus der EMPA-REG-OUTCOME-Studie [1]: Darin hatte der SGLT2-Inhibitor gezeigt, dass er das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren kann. Bislang war unter den Antidiabetika eine positive Wirkung auf das kardiovaskuläre System nur für Metformin belegt. Zum wiederholten Mal sieht das IQWiG aber weder für das Monopräparat noch für die Fixkombination einen Zusatznutzen [2].

Entscheidung kam unerwartet

Fachgesellschaften gingen davon aus, dass die aktuellen Erkenntnisse über Empagliflozin zu einer Anpassung der Leitlinien führen werden. Prof. Dr. Baptist Gallwitz, Universitätsklinikum Tübingen, hält es im Gespräch mit DAZ.online für bemerkenswert, dass aus der gesamten Gruppe der SGLT2-Inhibitoren kein einziger Wirkstoff bisher eine positive Nutzenbewertung erhalten habe. Er würde es begrüßen, wenn bei der Festlegung der Vergleichstherapie, die in diesem Fall vom IQWiG kritisiert wurde, die Fachgesellschaften einbezogen würden. |

Quelle

[1] Zinman B, et al. Empagliflozin, Cardiovascular Outcomes, and Mortality in Type 2 Diabetes. N Engl J Med 2015; 373:2117–2128

[2] „Empagliflozin bei Typ-2-Diabetes“, IQWiG-Pressemitteilung vom 1. Juni 2016

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