- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 30/2016
- LRRK2: Biomarker für M. ...
Prisma
LRRK2: Biomarker für M. Parkinson
Potenzial für Diagnostik und Therapie
Bei etwa zwei bis drei Prozent der Parkinson-Patienten liegt die Punktmutation G2019S (Austausch Glycin → Serin in Position 2019) des Gens LRRK2 (sprich: Lark 2; syn. PARK8) vor, das die gleichnamige Proteinkinase codiert. Diese ist aufgrund der Mutation überaktiv; sie phosphoryliert sich selbst am Serin in Position 1292 und hyperphosphoryliert die mit ihr interagierenden Proteine, was vor allem bei Neuronen zum Zelltod führen kann.
Einer Arbeitsgruppe um Andrew West in Birmingham (Alabama, USA) ist es gelungen, phosphoryliertes LRRK2 aus Exosomen in Körperflüssigkeiten zu isolieren. Exosomen sind Organellen, die Proteine und Nucleinsäuren enthalten und kontinuierlich aus den Zellen ausgeschleust werden. Am einfachsten ließ sich das Protein im Urin nachweisen und könnte künftig als diagnostischer Biomarker dienen. Zu ihrer eigenen Überraschung fanden die Forscher es auch bei etwa 20 Prozent der Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom, also ohne LRRK2-Mutation, in höheren Konzentrationen. Sie vermuten einen Zusammenhang zwischen der Phosphorylierung und den Entzündungsprozessen beim fortgeschrittenen M. Parkinson, weil die Immunzellen relativ viel LRRK2 synthetisieren.
Unabhängig von seiner Genese könnte das pathologische LRRK2 ein Ziel für neue Arzneistoffe zur Therapie des M. Parkinson sein. |
Quellen
Fraser KB, et al. Urinary LRRK2 phosphorylation predicts parkinsonian phenotypes in G2019S LRRK2 carriers. Neurology 2016;86(11):994-999
Fraser KB, et al. Ser(P)-1292 LRRK2 in urinary exosomes is elevated in idiopathic Parkinson‘s disease. Mov Disord; Epub 14.6.2016
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.