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Arzneimittel und Therapie
Pyrrolizidinalkaloide bleiben ein Thema
Viele pflanzliche Produkte gegen Harnwegsinfektionen fallen bei Ökotest durch
Ackerschachtelhalmkraut, Birkenblätter, Brennnesselblätter, Goldrutenkraut, Hauhechelwurzel, Orthosiphon- und Bärentraubenblätter sind beliebte Drogen, die in Form von Tees, Tropfen, Tabletten oder Kapseln gegen Harnwegsinfektionen eingesetzt werden. Gefürchtet ist eine Kontamination mit Pyrrolizidinalkaloid-haltigen Beikräutern. Ein Problem, von dem auch immer wieder Johanniskrautpräparate betroffen sind. So wurde als Ursache für die Lieferschwierigkeiten des Marktführers Laif® eine Verunreinigung mit Pyrrolizidinalkaloiden vermutet. Der Hersteller Bayer wies dies von sich und begründete die Qualitätsmängel mit Schwankungen der Inhaltsstoffe (s. DAZ 2016, Nr. 11, S. 34).
Pyrrolizidinalkaloide sind wegen ihrer Lebertoxizität gefürchtet. Deshalb empfiehlt die Europäische Arzneimittelagentur (EMA), einen Pyrrolizidinalkaloid-Grenzwert von 0,35 µg pro Tagesdosis für eine 50 kg schwere Person nicht zu überschreiten. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatte im März 2016 einen Grenzwert von ≤ 1 µg pro Tagesdosis und einem KG von 50 kg festgesetzt. Dieser Wert gilt zunächst für drei Jahre. In dieser Zeit soll die Einhaltung des strengeren EMA-Grenzwertes angestrebt werden. |
Zum Weiterlesen
Gelb ist nicht gleich gelb, DAZ 2016, Nr. 11, S. 34
Giftige „Heilpflanzen“ bei Hildegard von Bingen, DAZ 2015, Nr. 50, S. 60
Grenzwerte für Pyrrolizidinalkaloide, DAZ 2015, Nr. 31, S. 32
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