Gesundheitspolitik

Digitale Rezeptsammlung

Vorteil: Arbeitserleichterung und schnellere Auslieferung

BERLIN (bro) | Die DocMorris-Aktivitäten in Hüffenhardt wirbeln derzeit die Apothekenwelt gehörig durcheinander. Als Antwort plant der Landesapothekerverband Baden-Württemberg eine digitale Rezeptsammelstelle.

Beim DAV-Wirtschaftsforum in der vergangenen Woche erwähnte DAV-Chef Becker, der zugleich Vorsitzender des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg ist, dass er in seiner Heimat schon bald Konzepte vorstellen werde, mit denen sein Verband auf die Entwicklung in Hüffenhardt reagieren wolle – auch um zu zeigen, dass die Apotheker durchaus an digitalen Lösungen arbeiten können, die die Abgabe durch die Apotheke vor Ort mit einbeziehen.

Ein Sprecher des LAV BaWü bestätigte gegenüber DAZ.online nun, dass der Verband gemeinsam mit einem Technologiepartner an einer „digitalen Rezeptsammelstelle“ ­arbeite. Ziel des Konzeptes soll es sein, dass das Rezept nach der Eingabe durch den Kunden elektronisch zur Apotheke übermittelt wird. Der Patient soll sein Rezept also wie gehabt in die Rezeptsammelstelle eingeben. Das Gerät digitalisiert das Rezept dann und sendet es an den Apotheker, der die Auslieferung so schneller vorbereiten kann. „Der Apotheker erspart sich so eine Tour“, erklärte der Verbandssprecher.

Das Konzept beruhe auf der klassischen Rezeptsammelstelle, also dem Briefkasten. „Es handelt sich hierbei nicht um einen Abgabeautomaten, wie bei DocMorris. Vielmehr muss der Apotheker das Original des Rezeptes auch nach wie vor abholen. Durch die Digitalisierung kann er die Bestellung aber schneller bearbeiten. Dadurch profitiert auch der Patient“, erklärte der Sprecher.

„Dialogkomponente“ soll Rücksprache ermöglichen

Noch ist nicht klar, wann in Baden-Württemberg die erste digitale Rezeptsammelstelle ans Netz gehen soll. Man arbeite derzeit noch an technischen Lösungen, es gehe auch um Patent-Angelegenheiten, erklärte der Verbandssprecher. Langfristig ist allerdings schon eine Erweiterung der E-Rezeptsammelstelle geplant: Neben der puren Rezept-Abgabe-Funktion soll dann auch eine „Dialogkomponente“ eingebaut werden, der Kunde soll sich also mit dem Apotheker verbinden und beraten lassen können. |

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