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Prisma
Ratte ist „Versuchstier des Jahres“
Gutmütig und pflegeleicht
Zahlenmäßig steht die Maus einsam an der Spitze der in Deutschland jährlich eingesetzten Versuchstiere (73%). Die Ratte folgt ihrer „kleinen Schwester“ mit 321.000 Tieren oder 11,65 Prozent auf Platz 2 (Daten von 2015). Am häufigsten sind drei Albinoratten:
- die Wistar-Ratte, die klassische Laborratte, die schon vor über 100 Jahren am Wistar-Institut in Philadelphia gezüchtet wurde,
- die Sprague-Dawley-Ratte, die wegen ihrer „Gutmütigkeit“ gern in Verhaltenstests eingesetzt wird, und
- die Fischer-344-Ratte, die sich gut zur Krebsforschung eignet.
Ferner gibt es
- die Lewis-Ratte, die wegen ihrer Neigung zu Entzündungen zur Erforschung von Autoimmunerkrankungen dient,
- die an Typ-1-Diabetes leidende BB‑Ratte und
- die durch Hypertonie gekennzeichnete SHR-Ratte.
12.806 Ratten (4%) waren gentechnisch verändert, d. h. dass einzelne Gene ausgeschaltet waren oder fremde Gene in ihr Genom eingebaut worden waren.
Von größter Bedeutung sind Ratten heute in der Grundlagenforschung, vor allem des Nervensystems. Eine „Modellratte“ ist die Parkinson-Ratte, der durch die Injektion eines Giftstoffs die Neuronen der einen Gehirnhälfte abgetötet wurden, sodass sie einseitig Symptome der Parkinson-Erkrankung zeigt. An der Parkinson-Ratte lässt sich testen, wie sich die Transplantation von Dopamin-produzierenden Zellen ins Gehirn auswirkt, bevor man entsprechende Tests beim Menschen durchführt.
Etwa 16 Prozent der Laborratten werden in der angewandten Forschung eingesetzt. Hier spielen sie insbesondere bei pharmakologischen Tests von Arzneistoffen und bei Toxizitätstests von Bioziden, Pestiziden und anderen Chemikalien eine hervorragende Rolle. Stark rückläufig ist dagegen der Test von Antiphlogistika am künstlich (z. B. durch Carrageen) induzierten Rattenpfotenödem. |
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